K+S strebt "Umweltfrieden" an

KKF-Anlage geht termingerecht in Betrieb: "Meilenstein für Gewässerschutz"

Symbolischer Knopfdruck zur Inbetriebnahme der KKF-Anlage (v.li.): K+S-Geschäftsführer Dr. Rainer Gerling, Hessens Umweltministerin Priska Hinz, K+S-Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Lohr, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und K+S-Werksleiter Christoph Wehner.
Fotos: Moritz Pappert

18.01.2018 / PHILIPPSTHAL (W.) - Sie ist 74 Meter lang, 20 Meter breit und 58 Meter hoch. 5.500 Tonnen Stahl wurden bei ihrer Errichtung verbaut. Sie reduziert die Abwassermenge des K+S-Werkes Werra pro Jahr um rund 20 Prozent. 180 Millionen Euro hat das Bergbauunternehmen in das bisher größte Einzelprojekt für den Gewässerschutz investiert. Die sogenannte Kainitkristallisations- und Flotationsanlage (KKF-Anlage) am Standort Hattorf (Marktgemeinde Philippsthal), die am Mittwochvormittag im Beisein von politischen Würdenträgern aus Thüringen und Hessen termingerecht in Betrieb genommen wurde, entpuppt sich als Bauwerk der Superlative.



Als „Meilenstein für den Gewässerschutz an der Werra“ bezeichnet die K+S-Führungsriege die KKF-Anlage, mit der aus bisher nicht nutzbaren Salzlösungen zusätzliche Wertstoffe gewonnen und die salzhaltigen Rückstände gleichzeitig jährlich um 1,5 Millionen Kubikmeter geschmälert werden.

„Mit unserer neuen KKF-Anlage schaffen wir eine weitere wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit für tausende Arbeitsplätze im hessisch-thüringischen Kalirevier“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Lohr. „Dass wir innerhalb weniger Jahre an der Werra fast eine halbe Milliarde Euro in neue abwassersparende Anlagen investiert haben, beweist, dass wir nachhaltige Produktion ernst nehmen.“

Mit der Inbetriebnahme der Anlage zeige das Unternehmen, dass es sich seiner Verantwortung für Ökologie und Ökonomie in seiner Umgebung bewusst sei. „Wir werden nicht nachlassen, im Dienst des Umweltschutzes tätig zu sein“, unterstrich Lohr. „Auch bin ich froh darüber, dass die wichtigsten gerichtlichen Probleme beseitigt werden konnten.“ So könne das Unternehmen auch in Zukunft gemeinsam mit dem Land Hessen und der Flussgebietsgemeinschaft Weser daran arbeiten, dass salzhaltige Abwassermengen reduziert werden.

„Wir, als Umweltministerium, werden K+S weiterhin bei den verschiedenen Schritten begleiten und auch darauf achten, dass alle nötigen Maßnahmen getroffen werden, die der Umwelt entgegenkommen“, erklärte Hessens Umweltministerin Priska Hinz. Produktionssicherheit und Umweltschutz seien durchaus miteinander vereinbar. In diesem Zusammenhang verwies die Ministerin darauf, dass das Unternehmen einen „Umweltfrieden“ anstrebe, indem es seine ökologische Verantwortung wahrnehme.

Für Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist die Errichtung der KKF-Anlage ein wesentlicher Baustein des Masterplans Salzreduzierung: „Ich bin sehr froh, dass mit der Reduzierung der Salzabwassermenge nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird, sondern gleichzeitig für die Region wichtige Arbeitsplätze verlässlich gesichert werden können. Es geht um die Region von Kassel bis Bad Salzungen, verbunden mit einem Plus.“

Hinzu komme die Rückgewinnung von Wertstoffen und die Herstellung verkaufsfähiger Produkte. Auch auf diese Weise würden Ökonomie und Ökologie auf vorbildliche Weise miteinander verbunden, betonte der Ministerpräsident. „Wir brauchen das weiße Gold.“

Selbstverständlich ruht sich K+S nicht auf seinen Lorbeeren aus: Um die Kaliproduktion an der Werra nachhaltig entwickeln zu können, hat der Konzern bereits die nächsten Ziele ins Visier genommen. Bis zum Ende des laufenden Jahres wird das mit der Flussgebietsgemeinschaft Weser vereinbarte Prüfprogramm abgeschlossen, in dessen Mittelpunkt unter anderem neue Verfahren der Abwasserreduzierung und -entsorgung, zum Beispiel in alten Bergwerksfeldern, stehen.

Aber auch langfristige Projekte werden bereits jetzt in Angriff genommen: Die zur Reduzierung der salzhaltigen Haldenwässer geplante Abdeckung der Rückstandshalden wird in mehrstufigen Erprobungen zur Betriebsreife entwickelt, und es wird weiterhin – auch mit externen Fachleuten – an abwassersparenden Verfahren geforscht. (pm/Stefanie Harth) +++

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