Wahlen im Fokus der Feuerwehr

Frank Jakob neuer Stadtbrandinspektor mit 93 Prozent - 228 Einsätze

Im Bild von links: Stadtbrandinspektor Frank Jakob, zweiter stellvertretender Stadtbrandinspektor Meik Jakob und erster stellvertretender Stadtbrandinspektor Christian Seelig
Fotos: Hans-Hubertus Braune

15.01.2018 / BAD HERSFELD - Frank Jakob ist neuer Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Bad Hersfeld. Die 146 anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder der Einsatzabteilungen wählten ihn mit über 93 Prozent (sieben Enthaltungen, drei ungültige Stimmen). Seine Stellvertreter sind Christian Seelig und Meik Jakob. Frank Jakob hatte den Posten des Feuerwehrchefs zuletzt kommissarisch inne. Die Wahlen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung am Samstagabend im Bürgerhaus des Stadtteils Hohe Luft. Gewählt wurde - obwohl es keine Gegenkandidaten gab - geheim. "Die Kandidaten möchten ehrlich wissen, wo sie stehen", sagte der Erste Stadtrat Gunter Grimm. Er fungierte als Wahlleiter.

Um die Wahl überhaupt möglich zu machen, wurde der vorbeugende Brandschutz vom Landkreis übernommen. "Niemand möchte etwas wegnehmen. Wir wollten der Wehr helfen, denn so eine Wehr kann nicht ohne Chef bleiben", sagte Landrat Dr. Michael Koch. Dadurch konnte nun der ehrenamtliche Stadtbrandinspektor gewählt werden. Koch dankte den Einsatzkräften für Engagement auch über die Stadtgrenzen hinaus. Er lobt den Zusammenschluss in Asbach und die Neugründung der Stadtteilwehr in Johannesberg. Für den verhinderten Bürgermeister Thomas Fehling dankte Grimm den Einsatzkräften. Er nannte ebenso den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Asbach, welcher vom Land mit 495.600 Euro gefördert werde. Die neue Wache in Alsfeld diene als Muster für den Neubau. 80.000 Euro wurden für die Atemschutzwerkstatt und die Schlauchreinigung investiert. Grimm sieht es positiv, dass die Bedrohung und Gewalt gegen Hilfskräfte mit einem vom Bund verabschiedeten neuen Gesetz unter Strafe gestellt werde.

228 Einsätze im Jahr 2017



254 Frauen und Männer gehören den Einsatzabteilungen an. Sie mussten im vergangenen Jahr 228 Alarmierungen abarbeiten. Neben 106 Hilfeleistungen und 61 Brandeinsätzen gab es auch einige Fehlalarme. Die Einsatzkräfte absolvierten 61 Lehrgänge und stellten sich bei 161 Brandsicherheitsdiensten zur Verfügung. Stadtbrandinspektor Jakob nannte insbesondere den Einsatz in der Innenstadt als zunächst eine Person gemeldet wurde, die sich anzünden wolle. Daraus entwickelte sich ein Gebäudebrand. Es gab aber auch lustige Gegebenheiten im Feuerwehrjahr, etwa diese böse Fensterkurbel, die einfach nicht auf die Feuerwehrleute hören wollte. So in einer Mängelliste dokumentiert.

Stadtjugendfeuerwehrwart Alexander Dahl und sein Stellvertreter André Oldenburg berichteten von zahlreichen Aktivitäten beim Nachwuchs. 142 Kinder und Jugendliche sind aktiv - 30 Prozent sind Mädchen. Ob Sommerfest, Nordseefreizeit, Spielefest, Maustüröffnertag, Hutzelfeuer oder Jahresabschlussübung - den Jungs und Mädchen wird viel geboten. Dazu natürlich die altersgerechte Ausbildung und Wettbewerbe.

Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar ging auf die Situation der Ausbildung aus Kreisebene ein und freute sich, dass aus den Reihen der Hersfelder Feuerwehren viele Kreisausbilder kommen. In diesem Jahr werde es zwei Ausbildungen im Bereich der Technischen Hilfeleistung Verkehrsunfall (TH-VU) geben, dazu ein Seminar TH-VU zur Auffrischung. Der Kreisentscheid wird am 13. Mai diesen Jahres in Niederaula ausgetragen.

Interkultureller Dialog bei der Feuerwehr

Über die hessenweit vorbildlichen Aktivitäten für interkulturelle Aufgaben berichtete Feuerwehrkamerad Baris Cokgenc. Die Teilnahme am interkulturellen Fest, die Moscheeführung, die Teilnahme der interkulturellen Gemeinde am Mausöffnertag sind einige Beispiele. Der interkulturelle Dialog solle auch in diesem Jahr fortgeführt werden.

Auch das mehrköpfige Team der Press- und Öffentlichkeitsarbeit stellte seine Aufgaben vor und machte deutlich, dass sie sich ehrenamtlich weit mehr als nur um Bilder von Einsätzen kümmern. Im Fokus stehe die Mitgliederwerbung und die Außendarstellung der Feuerwehr. Neue Rollups, Flyer, einheitliche Fahrzeugbeklebungen, Internetseite, soziale Medien, Veranstaltungen gehören neben dem Verfassen von Pressemitteilungen zu den Aufgaben. Pressesprecher Marco Wenderoth und sein Stellvertreter Jonas Seitz warben bei ihrer Präsentation für mehr Respekt.

Im nächsten Jahr müssen die Aktiven der Hersfelder Feuerwehren ihre Führungsspitze übrigens erneut wählen. Denn 2019 stehe der Wahltermin im Fünf-Jahres-Rhythmus an. Und dieser solle künftig wieder fortgeführt werden. (Hans-Hubertus Braune) +++

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