Entgegen der Zusage von XXXLutz
Rund 30 langjährige Mitarbeiter von Möbel Buhl stehen vor dem Aus
Fotos: Luca Heil
13.01.2018 / FULDA - Rund 30 langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fuldaer Traditonseinrichtungshauses Möbel Buhl stehen kurz nach Weihnachten vor dem beruflichen Aus. "Wir haben zwar noch keine Kündigung, wissen aber leider genau, dass wir keine Zukunft in diesem Unternehmen haben", sagt einer der Betroffenen, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben möchte. "Es ist deprimierend: Wir erwarten jeden Tag die Kündigung in der Post." Hintergrund der bevorstehenden Entlassungen ist die Übernahme von Möbel Buhl in Fulda und Wolfsburg durch die XXXLutz Unternehmensgruppe, der das Bundeskartellamt Ende November zugestimmt hatte. Zwar hatte XXXLutz-Pressesprecher Volker Michels damals erklärt, es sollten alle bisherigen 250 Mitarbeiter übernommen werden. "Die Mitarbeiter bilden eine wesentliche Säule des unternehmerischen Erfolges. Unser Ziel ist es möglichst alle Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation und Erfahrung weiterhin einzusetzen", so das Unternehmen damals.
Doch dieses Versprechen wurde nicht gehalten. Betroffen sind Angestellte, die bei Buhl im Einkauf, der Buchhaltung, der Telefonzentrale und dem Marketing beschäftigt waren. Da XXXLutz eine zentrale Verwaltung in Würzburg unterhält, ist es aus Sicht des Unternehmens zwar nachvollziehbar, dass die dort bereits vorhandenen Positionen nicht doppelt besetzt werden und Personalkosten eingespart werden. Für die auf der Straße stehenden Mitarbeiter in Fulda ist es aber in jedem Fall mehr als bitter.
Eine ähnlich ungute Erfahrung mussten übrigens bereits die überwiegend weiblichen Angestellten vom Fuldaer Modehaus Erna Schneider bei der Übernahme durch "AppelrathCüpper" aus Köln im Juli 2017 machen. Auch dort war im Vorfeld versichert worden, dass alle über 70 Mitarbeiter übernommen werden sollten. Doch auch dort traf es dann langjährige Angestellte im Einkauf, der Buchhaltung, Verwaltung und Dekoration: "Diese Bereiche sind bei uns ausgelagert beziehungsweise zentral gesteuert", hatte AC-Geschäftsführer Christian Steer diese Entlassungen begründet. Man muss kein Prophet sein, um diese Entwicklung auch für die jetzt vom Hagener Unternehmen SinnLeffers mit bundesweit 20 Filialen übernommenen Mitarbeiter von Hohmann & Heil vorherzusagen. (Carla Ihle-Becker)+++