Benedikt Wiegand (31) neuer Bajazz

Rekord: 3.810 Euro für den Bajazz - Versteigerung Herbsteiner Springerzug

Präsident Manuel Hensler und Versteigerungsleiter Holger Korell krönen Bajazz Benedikt Wiegand (Mitte)
Foto: Dieter Graulich

08.01.2018 / HERBSTEIN - Mit 7.882 Euro lag das Ergebnis der Versteigerung des traditionellen Herbsteiner Springerzuges deutlich über den Vorjahresergebnissen, aber trotzdem noch rund 2.800 Euro unter den 10.673 Euro aus dem Jahr 2015. In der ersten Versteigerungsrunde im „Haus des Gastes“ sah es zwar nicht nach einem großen Interesse aus, denn in nur knapp zehn Minuten war diese beendet und für das 6. Pärchen gab es noch nicht einmal ein Gebot. Bajazz und Tiroler Pärchen gingen mit 200 und 60 Euro und die Pärchen zwei bis fünf mit 30 und 21 Euro in die zweite Runde.



Spannend wurde es dann bei Runde zwei. Patrick Spiegl, Nico Leister, Lars Ruhl und Benedikt Wiegand lieferten sich dabei ein hartes Duell. Für 3.810 Euro erfüllte sich am Ende der 31-jährige Prokurist Benedikt Wiegand den Traum vieler junger Männer einmal den traditionellen Springerzug anzuführen. Im Vorjahr hatte Jens Staubach 3.000 Euro für diese Ehre hingeblättert. Mit 3.810 Euro war dies das bisher höchste Gebot für den Bajazz. Wiegand übertraf damit Thomas Traud, 2004 für 3.410 Euro den Springerzug anführen durfte. Dem Bajazz wird aber nicht nur finanziell, sondern auch konditionell einiges abverlangt: Denn er läuft, springt und tanzt an Rosenmontag in bestimmter Schrittfolge etwa vier Stunden durch den Luftkurort im Vogelsberg.

Das Tiroler Pärchen kostete dann David Ruhl und Martin Heuser 1.250 Euro (Vorjahr 1.700 Euro) Das 2. Pärchen ersteigerten Markus Heuser/Josef Böttinger für 1.000 Euro (Vorjahr 510). Es folgten: 3. Pärchen: Gregor Ruhl/Peter Bourscheid 1.21 Euro (Vorjahr 30 Euro); 4. Pärchen: Nico Leister/Noah Ehmig 500 Euro (Vorjahr 30 Euro); 5. Pärchen: Lukas Bott/Konrad Köhler 100 Euro (Vorjahr 60 Euro); 6. Pärchen Josua Böttinger/Yannik Weidenbörner 210 Euro (Vorjahr 30 Euro).

Ganz wichtig dabei, die erzielten Erlöse kommen ausschließlich der Brauchtumspflege zugute und werden beispielsweise für die sehr kostenintensiven Kostüme und Figuren der Herbsteiner Fastnacht verwandt.
Die Versteigerungsversammlung im „Haus des Gastes“ war vom Präsidenten der Fastnachtsvereinigung Herbstein, Manuel Hensler eröffnet worden. Er gab einen kurzen Rückblick über die Vorjahresarbeit und machte Werbung für die zahlreichen Veranstaltungen am kommenden Samstag, den 13. Januar ab 19.11 Uhr mit „Fertig! Drei…Vier..!“, der Abend für den Bajazz, im „Haus des Gaste“ beginnend und am Fastnachtsdienstag, den 13. Februar mit dem Eieressen im „Haus des Gastes“ enden. 

Bürgermeister Bernhard Ziegler begrüßte die Herbsteiner Narrenschar in Versform und wies auf die wichtigsten Ereignisse in 2018 hin, wie die Fußball-WM, die Olympischen Winterspiele und hoffentlich bald eine Bundesregierung. Ein Höhepunkt sei natürlich im Januar und Februar die Herbsteiner Foaselt.

Der Springerzug geht auf einen alten Brauch zurück. Im 17. Jahrhundert brachten Tiroler Steinmetze, die Restaurationsarbeiten an der Stadtmauer vornahmen, diese Tradition mit nach Herbstein. Für den neuen Springerzug heißt es nun fleißig trainieren, denn bereits kommenden Samstag, den 13. Januar müssen Bajazz und Tiroler Pärchen bei dem „Abend für den Bajazz“ einspringen. Hauptauftritt ist dann am Rosenmontag. Hier führt der Springerzug den über vier Stunden dauernden Rosenmontagsumzug an und wird dabei von den vielen tausend begeisterten Zuschauern angefeuert und bejubelt. Weitere Informationen unter www.fv-herbstein.de  ++gr++

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