Zwei Gemeinden - eine Fusion? (4)
Politiker einig: "Es wäre eine gute Chance, sich zukunftssicher aufzustellen"
Foto-Montage: O|N
06.01.2018 / KIRTORF/ANTRIFTTAL -
Zwei Gemeinden - eine Fusion? Um in Zukunft dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und zudem noch eine bessere Versorgung vor Ort mit geringstmöglicher Belastung für die Einwohner zu gewährleisten, wird derzeit in den beiden Gemeinden Kirtorf und Antrifttal über eine Fusion nachgedacht. Vogelsberger Politiker haben dazu eine einheitliche Meinung: "Es wäre eine gute Chance, sich zukunftssicher aufzustellen." OSTHESSEN|NEWS hat sich umgehört.
Landrat Manfred Görig:
"Durch eine Fusion der Gemeinden Antrifttal und Kirtorf könnte die Finanzkraft der beiden Kommunen zusammengeführt werden Der angestrebte Zusammenschluss ermöglicht einen sparsamen Ersatz der finanziellen Ressourcen und erhöht so die Möglichkeiten für Investitionen in die kommunale Infrastruktur. Auch das Fachwissen und das Know-how der Verwaltungen können gebündelt und so weiter spezialisiert werden. Dadurch kann die Effizienz des Verwaltungshandelns weiter verbessert werden. Im Ergebnis wäre eine Fusion ein sinnvoller und richtiger Schritt, um gemeinsam die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen zu können."
Rudolf Marx, ehemaliger Landrat des Vogelsbergkreises:
Karl-Christian Schelzke (Oberstaatsanwalt a. D.):
"Ein Zusammenschluss von Kirtorf und Antrifttal kann dazu beitragen, die Standortattraktivität zu erhöhen, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu verbessern und damit die Wettbewerbsposition der Gemeinden im ländlichen Raum zu stärken. Doch Schelzke spricht auch vielen aus der Seele: "Als Nachteil einer möglichen Fusion von ländlichen Kommunen kann die besondere Bedeutung von emotionalen Faktoren dargestellt werden. Gerade im Vogelsberg besteht ein hoher Identifizierungsgrad der Einwohner mit der jeweiligen Gemeinde. Daher ist ein freiwilliger Zusammenschluss nur sinnhaft, wenn auch die Bürgerinnen und Bürger dahinterstehen."
Claus Spandau (Bürgermeister a.D. der Stadt Laubach/Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Interkommunale Zusammenarbeit im Hessischen Innenministerium) spricht die Bürgerinnen und Bürger direkt an:
"Antrifttal und Kirtorf stehen in Hessen mittlerweile für engagierte Arbeit zu deutlicher und enger Zusammenarbeit Ihrer Kommunen, mit denen Sie erfolgreich Aufwand verringern und gleichzeitig die Qualität Ihrer Arbeitsergebnisse steigern wollen. Aber mit Ihrem Schritt zu einer engen Zusammenarbeit treten Sie gleichzeitig auch den Auswirkungen des demografischen Wandels entschieden entgegen. Wir sehen Ihre beide Komunen hier auf einem guten, auf einem für andere Kommunen vorbildhaften Weg." (Luisa Diegel) +++
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