TV Flieden - HSG Kinzigtal 22:15

Sprung auf Rang zwei: Flieden fertigt Kinzigtal im Derby ab

Jubel im Königreich: Fabian Friedrich und der TV Flieden haben das Derby gegen Kinzigtal gewonnen.
Fotos: Carina Jirsch

17.12.2017 / HANDBALL - Nicht hochklassig, aber intensiv: Der TV Flieden hat das erste Derby gegen die HSG Kinzigtal seit über zehn Jahren mit 22:15 (9:7) für sich entschieden und zog in der Tabelle der Bezirksoberliga Offenbach-Hanau am Kontrahenten vorbei. Angetrieben von Rechtsaußen Yannic Schiffer landeten die Hausherren einen überraschend deutlichen Erfolg.


„Das ist ein Ergebnis wie vor 20 Jahren“ – diesen Satz hörte man im Nachgang des Derbies zwischen Flieden und Kinzigtal nicht nur einmal. Und in der Tat: 37 Tore fallen im heutigen Handball gerne mal schon nach der ersten Halbzeit, am Samstag fielen sie in der brechend vollen Fliedener Kreissporthalle nach 60 Minuten. Ein Blick auf die Anzeigetafel genügte, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie das erste Derby seit über zehn Jahren verlaufen war.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. Wie sie in der Abwehr gearbeitet hat, da kann ich nur den Hut ziehen“, sagte Fliedens Trainer Marc Stallmann nach der Begegnung. In der Abwehr der Hausherren war schließlich auch der Hauptgrund für den letztlich klaren Erfolg Fliedens auszumachen. In Verbund mit der Deckung legte Torwart Marius Reich eine Gala-Vorstellung aufs Parkett. Der andere Matchwinner war auf dem rechten Flügel zu finden.

Der pfeilschnelle Yannic Schiffer war es, der in der Schlussphase mit drei Toren per Gegenstößen das Ergebnis in die Höhe schraubte. Denn bis zur 44. Minute war die intensiv geführte und hitzige Begegnung offen gewesen. Maximilian Bös hatte den Gast, der als Tabellenzweiter ins Königreich reist, auf 13:15 herangebracht. In den folgenden 16 Minuten kamen aber nur zwei weitere aufs Konto der HSG hinzu.

„Mit einer solch desolaten Leistung im Angriff kannst du kein Spiel gewinnen“, musste Gäste-Trainer Jakub Kowacki feststellen. Der HSG-Trainer hatte auch gleich Zahlen parat: 30 Prozent Effektivität vor dem gegnerischen Tor. „Flieden bei 22 Toren zu halten, ist in Ordnung. Aber nur 15 zu werfen ist natürlich viel zu wenig.“ Kowacki hatte neben all der Fahrlässigkeiten auch einen anderen Grund dafür ausgemacht.

„Uns hat in der Schlussphase auch einfach die Luft gefehlt, um das Spiel zu drehen. Das lag auch daran, weil einige Spieler erst kürzlich wieder nach überstandener Verletzung eingestiegen sind“, führte Kowacki aus. Kinzigtals Trainer meinte damit vor allem die Phase, in denen sich seine Herren aus einem 9:15-Rückstand auf 13:15 herankämpfte. Flieden konterte mit zwei Treffern der erfahrenen Takacs Balazs und Gergely Kotrics um vorentscheidend auf 17:13 zu stellen.

Dabei hatten die Gäste zunächst besser in die Begegnung gefunden und führten schnell mit 2:0 und zu diesem Zeitpunkt hatte der ebenfalls starke Schlussmann Markus Breidenbach schon drei Bälle der Fliedener vereitelt. „Wir haben uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und an uns geglaubt“, sagte Fliedens Trainer Stallmann, dessen Jungs immer besser in die Partie finden.

Die war im Laufe der ersten Hälfte noch ausgeglichen, aber mit zunehmenden Vorteilen für den TVF verlaufen. Die entscheidenden Treffer sollte jedoch in der Schlussphase Fliedens Rechtsaußen Schiffer, mit sieben Toren bester Werfer des Abends, besorgen. Mit diesem Sieg zog Flieden an Kinzigtal vorbei.

„Wir haben dennoch eine sehr gute Vorrunde gespielt“, wollte sich Jakub Kowacki durch die Derby-Pleite die gute Bilanz nicht vermiesen lassen. Für Gegner Flieden steht hingegen am Dienstag noch das Spiel in Niederrodenbach an. Überwintern aber wird die Stallmann-Sieben auf einem hervorragenden zweiten Platz. (Tobias Herrling)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

TV Flieden: Marius Reich, Julius Schaus – Gergely Kotrics (2), Andre Hohmann (2), Constantin Haas (2), Marcel Bergmann (2), Christian Gitter, Yannic Schiffer (7), Takacs Balasz (2), Konstantin Beßler, Fabian Friedrich (2), Philip Seipel, Jannik Reichenauer (3), Jannik Bachus.

HSG Kinzigtal: Markus Breidenbach – Jan Rocksai (1), Maximilian Bös (1), Lukas Heil (2), Benjamin Grauel (1), Daniel Hrobar (1), Alexander Ellenbrand, Christian Grauel (3), Ralph Tarka, Christian Euler, Jan Wagner, Tamas Szabo, Maximilian Lotz (3/1), Tom Krüger (3).

Schiedsrichter: Tobias Schadeberg/Christian Spors.

Zuschauer: 500.

Zeitstrafen: 3:4 (2x Hohmann, Bergmann – Bös, Hrobar, Grauel, Tarka).

Spielfilm: 0:2, 1:3, 4:4, 7:5, 8:5, 9:7 (Halbzeit), 12:7, 15:19, 15:13, 17:13, 19:14, 21:14, 22:15 (Endstand). +++

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