Sparkasse Oberhessen

34-fache Untreue mit neun Mio. Euro Schaden - Urteil: 4 Jahre und 3 Monate Haft

Das Landgericht in Gießen
Archivfoto: Julius Böhm

14.12.2017 / GIEßEN - Am Gießener Landgericht ist heute Vormittag das Urteil gegen den Sparkassenangestellten gefallen, der nach Auffassung der Richter seinen Arbeitgeber um neun Millionen Euro betrogen hat. Wegen Untreue in 34 Fällen wurde der 44-Jährige zu vier Jahren und drei Monaten in Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte die Unterschlagungen vor Gericht weitgehend eingeräumt und bei der Aufklärung der einzelnen Fälle mitgeholfen.



So erläuterte er, wie er alle Kontrollmechanismen der Sparkasse umgehen konnte. Auf die Frage, wofür er die große Summe gebraucht habe, antwortete der Angeklagte, er habe sie hauptsächlich für Prostituierte ausgegeben, aber auch Freunde und Bekannte mit großzügigen Zuwendungen beschenkt. Offenbar war er außerdem von Prostituierten erpresst worden. Das Betrügen sei für ihn quasi zur Sucht geworden, hatte der Mann vor Gericht ausgesagt.

Die Sparkasse Oberhessen äußert sich in einer Pressemitteilung zum Urteil:

"Der Angeklagte ist für seine umfangreichen Straftaten zur Verantwortung gezogen worden. Die Sparkasse Oberhessen begrüßt, dass das Gericht die Schuld des Verurteilten klar benannt hat. Vor allem ist während des Prozessverlaufs die hohe kriminelle Energie des Täters deutlich geworden. Begünstigt durch das Vertrauen in den Verurteilten wurden angewiesene Kontrollen innerhalb des bestehenden Kontrollsystems der Sparkasse Oberhessen von einzelnen Mitarbeitern nicht hinreichend erfüllt. Auch wenn keine Kunden geschädigt wurden, ist das Ganze für die Sparkasse Oberhessen ein einzigartiger Vorgang. Alle gebotenen organisatorischen und personellen Konsequenzen wurden gezogen. In weiteren Schritten wird die Sparkasse Oberhessen selbstverständlich alles unternehmen, um das ihr gehörende Geld zurückzuholen." +++




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