Säbelrasseln im Königreich
Erstes Derby seit über zehn Jahren: Flieden bittet Kinzigtal zum Tanz
Archivfotos: Carina Jirsch
14.12.2017 / HANDBALL -
Wenn am Samstag (19:45 Uhr) der TV Flieden die HSG Kinzigtal empfängt, dann ist es nicht nur ein Spitzenspiel. Schließlich gastiert der aktuelle Zweite der Bezirksoberliga Offenbach/Hanau beim Vierten. Es ist aber auch das erste Derby der alten Rivalen seit über zehn Jahren.
Seit dem Jahr 2009 machen der TV Steinau und die SG Schlüchtern gemeinsame Sache als HSG Kinzigtal. Sowohl Steinau als auch Schlüchtern gehören zu den alten Kontrahenten des TV Flieden. „Das waren schon immer große Kämpfe“, erinnert sich TVF-Abteilungsleiter Werner Müller, der selbst so manche Schlacht miterlebt hat. Die letzte ist allerdings ziemlich lange her.
Denn 2003 wechselte zunächst Steinau in den Bezirk Offenbach/Hanau. Fünf Jahre später folgte die SG Schlüchtern, ehe die Fusion ein Jahr später vollzogen wurde. Seit der Saison 2009/2010 spielt die HSG mit allen Mannschaften im „Süden“. Seit dieser Zeit kreuzten sich die Wege der drei Protagonisten nicht mehr, höchstens in Testspielen. Das ändert sich am kommenden Samstag.
Weil sich der TV Flieden im Sommer dieses Jahres ebenfalls zum Umzug in den südlichen Bezirk entschied, kommt es nun erstmals seit über zehn Jahren wieder zum Derby, das für die Gäste zudem das erste als HSG Kinzigtal ist. „Die Vorfreude ist natürlich groß“, sagt Müller, der hofft, dass der ein oder andere Weggefährte aus früheren Duellen in die Kreissporthalle kommt.
Dass das Derby auch noch ein echtes Spitzenspiel ist, macht die Sache noch attraktiver. Flieden liegt – nach Minuspunkten gerechnet – punktgleich mit Kinzigtal auf Rang vier, weil die HSG aber ein Spiel mehr absolviert hat, kommt der Gast als Zweiter ins Königreich. Zudem musste Flieden zuletzt eine deutliche 29:38-Klatsche in Dietesheim/Mühlheim einstecken.
Wie ein großes Klassentreffen
„Das war nichts, vor allem in der Abwehr. Vielleicht sind die Jungs nun noch ein bisschen mehr motiviert“, hofft Müller auf eine Steigerung. Mit einem Sieg im Rücken gehen allerdings die Gäste ins Spiel. Vor zwei Wochen gelang ein klares 32:23 in Hainburg. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe und die Tagesform wird entscheiden“, glaubt HSG-Vorstand Stefan Heil.
Während das mit Spannung erwartete Derby seine Schatten vorauswirft, haben sich schon so manche frühere Spieler beider Lager angekündigt. „Es wird hoffentlich wie ein Klassentreffen werden“, sagt Werner Müller und hofft auf einen passenden Rahmen für das Derby. Dem ersten seit über zehn Jahren. (Tobias Herrling) +++