Zum fünften Mal nach Hawaii
Der letzte Wettkampf wird für Uwe Möller zum großen Triumph
Fotos: Carina Jirsch
13.12.2017 / TRIATHLON -
Es sollte sein letzter Wettkampf werden, am Ende steht sein persönlich größter Erfolg. Der Eichenzeller Triathlet Uwe Möller qualifiziert sich kürzlich für den Ironman auf Hawaii. Sein eigentlich geplantes Karriereende muss kurzerhand verschoben werden.
„Ist das kalt draußen“, sagt Uwe Möller, als er zum vereinbarten Treffpunkt erscheint. Möller kommt beinahe jugendlich daher. Blaue Steppjacke, graue Jeans, graue Schuhe. Er trägt eine dieser modernen Hornbrillen. Seine 52 Jahre erkennt man höchstens an den ersten grauen Haaren, Möller sieht sportlich aus. Dass er die für Dezember fast schon milden Temperaturen an diesem Dienstag als kalt empfindet, passt zum 52-Jährigen. Denn Möller ist die Wärme viel lieber.
„Den Ironman nehme ich jetzt natürlich noch mit“, schmunzelt Möller, „das ist dann mein 33. und fünfter auf Hawaii. Das ist ein runder Abschluss.“ Künftig will sich der Eichenzeller, der einst nach seinem abgeschlossenen Studium Mountainbike-Profi war, auf die Halbdistanz fokussieren. Sein eigentlich letzter Wettkampf über die Langdistanz gleicht einer Achterbahnfahrt der Gefühle.
Bis Möller endlich auf die Strecke darf, vergeht eine ganze Stunde. „Ich habe das aber völlig entspannt gesehen und mir gedacht: ‚Komm, das ist eh dein letzter Ironman‘.“ Vielleicht ist es diese Lockerheit, die Uwe Möller zu dieser Leistung treibt. Die Radstrecke bewältigt er in starken 5:09:51 Stunden. Und nach Runde zwei auf der Laufstrecke ruft ihm seine Freundin Christiane Dale zu, dass er auf Hawaii-Kurs liegt.
„Ich habe nur gelacht und das für einen Scherz gehalten“, erzählt Möller mit einem Lächeln im Gesicht. Nach der dritten Runde aber wiederholt seine Christiane ihre Worte. „Nach dem Rennen war sie dann sofort überzeugt, dass ich es gepackt hatte.“ Möller aber bleibt skeptisch und will das offizielle Resultat abwarten. Das aber wird erst am nächsten Morgen veröffentlicht.
In Amerika und Europa hat Uwe Möller schon die Norm erfüllt, nun also auch in Australien. „Dort ist Triathlon Volkssport und die Australier sind ganz starke Athleten. Ich hätte das nicht für möglich gehalten“, ist Möller, der täglich für sein Hobby trainiert, auch Tage nach seinem Erfolg noch erstaunt.
Dass er nun ein fünftes Mal auf Hawaii startet, hat er übrigens ebenfalls seiner Freundin Christiane zu „verdanken“. Sie überredete ihn im Vorfeld, doch in Westaustralien zu starten. Wie sich Uwe Möller bei ihr bedanken wird, weiß der Eichenzeller auch schon. Er wird ihr die Reise im kommenden Oktober nach Hawaii schenken. (Tobias Herrling) +++