Kreistag steht hinter Klinikum
Finanzspritze gebilligt: Sechs Millionen Euro fließen 2018
Foto: Klinikum HEF
11.12.2017 / BAD HERSFELD -
Wer A sagt, muss auch B sagen: Mit großer Mehrheit hat der Kreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg die Finanzspritze in Höhe von sechs Millionen Euro für die Klinikum Bad Hersfeld gGmbH gebilligt. 2018 wird der Landkreis das Klinikum mit bis zu 500.000 Euro monatlich unterstützen. Die Nachschüsse stammen aus der Schlüsselmasse des kommunalen Finanzausgleichs des Landes Hessen, der höher als ursprünglich prognostiziert ausfällt.
44 Kreistagsmitglieder (SPD, CDU, Grüne, FWG) sprachen sich für die Bereitstellung der Einlagen aus; lediglich AfD und FDP stimmten dagegen. Laut Beschlussvorlage sind die Nachschüsse notwendig, um die Neuausrichtung des Rotenburger Herz-Kreislauf-Zentrums (HKZ), das im April 2016 vom Klinikum Bad Hersfeld übernommen wurde, weiterhin umsetzen zu können. „Die Restrukturierung des HKZ, die Anpassung der sächlichen und personellen Strukturen und die Integration der Beschäftigten in diesen Prozess gestalten sich jedoch zeit- und kostenaufwendiger als zunächst geplant“, heißt es.
Als „unseligen Beschluss“ geißelte Peter Fricke (AfD) die HKZ-Übernahme. Das HKZ sei „zum Griechenland des Landkreises“ geworden. Als „Fass ohne Boden mit ungewissem Ausgang“ bezeichnete Bernd Böhle (FDP) die wirtschaftliche Lage des Klinik-Verbundes. „Das HKZ wird überstürzt gekauft und den Mitgliedern des Kreistags eine ‚schwarze Null‘ versprochen: Doch die Finanzen sehen deutlich schlechter aus und müssen immer wieder durch den Kreishaushalt ausgeglichen werden“, monierte der FDP-Fraktionsvorsitzende.
Landrat Dr. Michael Koch (CDU) unterstrich, dass die HKZ-Übernahme keineswegs überstürzt über die Bühne gegangen sei. „Wir haben ein halbes Jahr lang verhandelt. Koch ist fest davon überzeugt, dass das HKZ wieder auf Kurs kommen wird. „Es wird gelingen, da bin ich mir ganz sicher.“
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