"Helfen war schon immer mein Ding"

Besondere Auszeichnung: Elisabethmedaille an Brigitta Schnell aus Giesel verliehen

Prälat Lucian Lamza, Brigitta Schnell und Pfarrer Markus Schneider
Fotos: Martin Engel

11.12.2017 / NEUHOF - Rund 100 Gläubige kamen am Samstag in der Laurentius-Kirche in Giesel zusammen: Im Rahmen eines Gottesdienstes wurde der Gieselerin Brigitta Schnell die Elisabethmedaille für ehrenamtliches Engagement von Prälat Dr. Lucian Lamza, apostolischer Protonotar und Leiter des Referates "Weltkirche Aufgaben, Mission, Entwicklung, Frieden" im Bischöflichen Generalvikariat, verliehen. "Für all ihr umfangreiches Wirken hat Frau Schnell die ehrenvolle Elisabethmedaille des Bistums Fulda erhalten, die sie sich wohl verdient hat", lobte Lamza.



Wie der Prälat betonte, sei ihr die Ehrung aufgrund ihres vorbildlichen, langjährigen und unermüdlichen Engagements in der Mission zuteilgeworden. "Wir wollen uns heute mit Ihnen freuen und daran denken, dass geteilte Freude doppelte Freude ist." Viele Gläubige sind zum Gottesdienst gekommen: "Da können Sie sich vorstellen, wie groß die Freude wirklich ist."

"Frau Schnell, Sie haben mit Fug und Recht diese bischöfliche Auszeichnung erhalten", sagte Lamza, der das Leben der 78-Jährigen skizzierte. Zwei Tage vor Beginn des zweiten Weltkrieges wurde die Gieselerin im Sudetenland geboren. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Schwester gelangte sie nach der Vertreibung 1949 nach Niederrode. Seit 1993 lebt die Mutter zweier Kinder in Giesel (Gemeinde Neuhof). Schnell war von 1972 bis 1990 Sekretärin an der Mittelpunktschule in Hosenfeld. 36 Jahre lang (bis 2011) leitete sie die Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda in Giesel. "Von 1977 bis 1993 begleitete Frau Schnell das Amt der Vorsitzenden der katholischen Frauengemeinschaft Giesel." Die 78-Jährige wurde nach 50 Jahren Mitgliedschaft bei der kfd Giesel als bisher einzige Frau zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Schnell war zudem im Dekanats- und Diözesanvorstand tätig. In der Kirchengemeinde Giesel war sie 33 Jahre lang Pfarrrsekretärin, mehrere Jahre Mitglied im Pfarrgemeinderat, zwei Jahre Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Lektorin sowie Rosenkranzbeterin für Verstorbene und für Priester- und Ordensberufungen.

Auch für die Weltkirche - besonderes in Afrika, Polen und Indien - hat Schnell sich engagiert. Sie selbst sagt laut Lamza: "Helfen war schon immer mein Ding." Mit nur zehn Jahren begann ihr Engagement. 1971 entdeckte sie ihr Herz für Afrika. Und auch in Polen zeigte ihre Nächstenliebe Wirkung: Schnell unterstütze dort rund 100 benachteiligte Kinder. "Ihre Haupttätigkeit für die Kirche und für die Priesterausbildung der Theologiestudenten war in Indien", sagte Lamza: Seit 1989 unterstützt die Christin ideell und materiell Professor Dr. Anthony, einen indischen Priester. Schnell sei treibende Kraft und Inspiratorin für verschiedene Spendenaktion, sie selbst habe sich großzügig beteiligt und mit ihrem Einsatz 91 Priesterkandidaten das Studium finanziert. "Das ist eine hervorragende Gemeinschaftsleistung von ihnen allen", dankte der Prälat auch den Gieseler Bürgern. (jul) +++

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