Teambuilding am Kletterparcours

Neuer Pächter der Feuerberglifte: Gersfelder „Rhön Adventure Academy“


Fotos: privat

09.12.2017 / RHÖN - Die Gerüchteküche über das Schicksal der Liftanlage am Feuerberg kommt zum Erliegen. Denn die Gersfelder „Rhön Adventure Academy“ unter der Leitung von Stefan Knüttel ist neuer Pächter des Areals, das im Winter 1969/1970 in Betrieb genommen wurde und vier Liftanlagen umfasst. Entstehen soll ein Park mit vielfältigen Möglichkeiten.



Die Betreibergesellschaft entschloss sich im Herbst 2016/2017 dazu, die Lifte bedingt durch schneeärmere Winter vorläufig stillzulegen. Vor Kurzem erst wurden Teile der Talstation saniert, so dass nun neues Leben Einzug halten kann.

Im Fokus der neuen Betreiber stehen vor allem naturnahe Teambildungsmaßnahmen. „Unser Ziel dabei ist es, Sozialkompetenzen, also das Miteinander, zu fördern. Das wollen wir durch spielerische Aufgaben erreichen, die Leute sollen begreifen, dass man zu fünft eher ein Ziel erreichen kann als alleine“, erklärt Knüttel den Gedanken hinter dem Konzept. So werde die „Rhön Adventure Academy“ ganzjährig das Gebiet um die Liftanlage natur- und erlebnispädagogisch nutzen.

Die Ideen von Knüttels Team sind vielfältig: Es wird Kletterparcours geben, Seil- und Kletterbauten, Hindernisbahnen aber auch Konzeptspiele wie „Ausgesetzt“. „Hier muss die Gruppe gemeinsam Aufgaben in der Natur lösen, um das Ziel zu erreichen“, erklärt Knüttel. Ein Traum des Inhabers der „Rhön Adventure Academy“ stellt der „Feuerberg Marathon“ dar. Hier sollen Gruppen oder Einzelpersonen sich einen Weg zum Gipfel bahnen.

Die Route ist jedoch mit Herausforderungen wie zum Beispiel Fahrradetappen, Bogenschießen oder Kletterhindernissen gespickt. „Wir planen hier aber keinen Holiday-Park oder ähnliches, alle Anlagen sind mobil und somit jederzeit abbaubar. Wir wollen nicht gegen die Natur arbeiten, sondern mit der Natur“, so Knüttel. Für die Sicherheit der Teilnehmer sorge bei jeder Aktivität ein geschulter Trainer.

Die Zielgruppe für Knüttels Konzept sind Firmen, Seminargruppen, Schulklassen und Vereine. Selbst der nahe gelegene Bundeswehrstandort Wildflecken habe bereits angeklopft. Da es für die Soldaten in Wildflecken keine geeignete Hindernisbahn gibt, werde ein enormer Aufwand für das Training der Einheiten betrieben. Folglich wäre es möglich, dass auch Einheiten der Bundeswehr zukünftig am Feuerberg anzutreffen sind. Aber auch für andere Gelegenheiten, wie zum Beispiel für Junggesellenabschiede, gibt es Programme.

So werde auf dem Areal die erste Lasertag-Outdoor-Anlage in der Rhön entstehen. Hierbei handelt es sich um eine dem Paintball ähnliche Sportart, bei dem die Spieler mit Laser-Signalgebern und Empfängern am Körper ausgerüstet sind und in Teams gegeneinander antreten. Hierbei steht ebenfalls, wie bei den anderen Aktivitäten das Teamplay im Vordergrund.

Allerdings sind auch weniger actionreiche Pläne im Gespräch. „Wir denken hier an Messen oder Märkte mit regionalem Bezug, wie zum Beispiel Bauern- und Handwerkermärkte oder auch eine Outdoormesse“, führt Knüttel seine Vorstellung aus. Daneben stellen beispielsweise winterliche Sternenführungen am Feuerberg einen möglichen Programmpunkt dar.

Allerdings wird für solche Pläne ein geeignetes Gelände benötigt. Die Lösung war für Stefan Knüttel schnell gefunden: die zu verpachtende Liftanlage am Feuerberghang. „Immer, wenn ich in der Vergangenheit am Feuerberglift vorbei gekommen bin, habe ich mich gefragt, warum das Gelände brach liegt. Es hat alles, was wir eigentlich suchen. Anfang des Jahres gab es dann erste Gespräche mit den Eigentümern“, erläutert Knüttel die Wahl des Standortes.

„Vielen drängt sich die Frage nach dem Liftbetrieb im Winter auf“, so Knüttel. Der Fokus liegt hier zunächst auf der Reaktivierung des Kinderliftes; der Sessellift werde kostenbedingt noch stillstehen. Dagegen soll der Wurzelbrunnenlift in Knüttels Konzept mit eingebunden werden.

Die Gespräche mit den Ämtern und der Gemeinde verliefen bisher problemlos. Allerdings ergibt sich für den Betreiber noch Gesprächsbedarf aufgrund der Besitzrechte in den Waldgebieten am Feuerberg. Hier hofft Knüttel auf gute Kommunikation mit den Anrainern: „Wir wollen und werden mit den Pächtern und Besitzern Kontakt aufnehmen, um ihnen Ängste und Vorbehalte aus dem Weg zu räumen und aufzeigen, dass die Rhön naturnah touristisch nutzbar ist“.

Neben den Gesprächen stehen für Knüttel und sein Team als nächste Schritte die konkrete Planung des Konzepts, die Anschaffung des Equipments sowie Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit auf der To-do Liste. So wird bald ein Banner mit der Aufschrift „Adventurepark Feuerberg“ an der Talstation wehen können. +++

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