Pizzeria Roma in neuem Design

Architekt Charly Möller baut altes Fachwerkhaus in modernes Restaurant um

In modernem Design steht das neue Gebäude der Pizzeria Roma an Günter-Groenhoff-Straße in Gersfeld.
Fotos: Leyla Rommel

14.12.2017 / GERSFELD - Die Überreste eines Fachwerkhauses in eine moderne Pizzeria zu integrieren, ohne dabei das alte Flair zu verlieren – das ist dem Architekten Charly Möller gelungen. In Gersfeld hat er für die Pizzeria Roma neue Räumlichkeiten geschaffen. „Das alte Gebäude war zu klein geworden“, sagt Jürgen Baier, der bereits seit 24 Jahren die Pizzeria am Rathaus führt. Mit viel Liebe zum Detail hat Möller alte Teile eines Fachwerkhauses genutzt, um daraus ein modernes Restaurant zu kreieren.



„Vorher stand hier ein einstöckiges Fachwerkhaus“, erklärt Möller. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Gebäudes habe man sich dazu entschieden, es einzureißen und an dessen Stelle etwas Neues zu schaffen. Auch die Denkmalbehörde konnte Möller für sich gewinnen, da eine Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses nicht mehr möglich gewesen sei. „Die Proportionen zum alten Haus sind aber gleichgeblieben, damit man die alte Struktur noch erkennt.“ Das Holz des alten Fachwerkhauses habe er behalten und für Möbel und Innenausstattung genutzt. So sind Tische, Garderobe und auch die Theke aus dem Altholz gebaut und mit modernen Materialien kombiniert. Die Besonderheit des neuen Hauses seien vor allem die Wände. „Es sind keine tragenden Wände im Inneren des Gebäudes. Bräuchte man also mehr Platz, könnte man die Wände problemlos durchbrechen“, sagt Möller. „Das ging in der alten Gastronomie nicht, da gab es nur kleine Ecken und Nischen. Hier haben wir nun einen großen Raum, der auch für Feiern und Veranstaltungen bestens genutzt werden kann.“ Ein weiteres Überbleibsel des alten Fachwerkhauses sind ein Dachfenster und eine Tür, die in das Design des neuen Gebäudes fließend integriert worden sind.

„Wir haben versucht, ein Haus zu entwerfen, das Kontakt zur Straße hat“, führt der 61-jährige Architekt fort. „Zu zwei Seiten haben wir eine Glasfassade, das soll die Gäste einladen. Viele denken nur bis zum Fenster, wenn sie ihre Gastronomie einrichten. Doch muss man bedenken, dass der Gast zuerst von draußen nach drinnen blickt, das muss sich überlagern.“ Besonders wichtig sei ihm die Veranda mit Überdach gewesen. „So kann man auch mal an Sommertagen trotz Regenwetter draußen sitzen.“ Für besonderes Ambiente sorgt abends das Lichtspiel an der Glasfassade, das in verschiedene Farben wechselt.

Inhaber Jürgen Baier zeigt sich zufrieden mit dem neuen Gebäude. Im April 1994 übernahm er die Pizzeria und führt sie nun seit beinahe 24 Jahren. Sein Sohn Julius Baier möchte diese eines Tages gemeinsam mit seiner Freundin Sophie Günther übernehmen. „Dieses Haus wurde für die Jugend gebaut, damit die Pizzeria weitergeführt wird“, sagt Jürgen Baier. Besonders viel Wert legt er auf die Auswahl seiner Produkte. „Qualität ist mir wichtig, so kaufe ich die Zutaten ausschließlich bei einheimischen Bauern.“ Auch die Gäste sind begeistert. Nicht nur Gersfelder ziehe es in die neugebaute Pizzeria, sondern aus dem gesamten Umkreis, auch aus Bayern und Thüringen. „Viele unserer Kunden sind auch Touristen oder Reha-Gäste“, sagt Baier. Viele würden vor allem wegen der Spezialität des Hauses kommen: der mexikanischen Taco-Pizza, die mit gewürztem Hackfleisch und Eisbergsalat belegt ist. Gemeinsam mit Karola Schlereth, die seit Beginn dabei ist und liebevoll „das Herz der Küche“ genannt wird, kreieren sie Altes und Neues für die Speisekarte. (Leyla Rommel) +++

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