„Inklusion ist eine Aufgabe für uns alle"

"Fulda Futur" öffnet Menschen mit Behinderung Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Zufriedene Gesichter: Projekt "Fulda Futur" erfolgreich abgeschlossen
Fotos: Laura Struppe

29.11.2017 / FULDA - Nach drei erfolgreichen Jahren endet das Konzept „Fulda Futur“. Bei der Abschlussveranstaltung am Dienstag im Theresienhof wurde auf die Ergebnisse zurückgeblickt und eine Vorschau auf Zukunftsentwicklungen gegeben. Im Rahmen einer Inklusionsinitiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Projekt „Fulda Futur“ Menschen mit Behinderung bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen unterstützt. Entwickelt wurde das Konzept durch das Kreisjobcenter Fulda, die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld sowie Perspektiva. „Wir wollten Chancen öffnen und Perspektiven schaffen“, sagt UIrich Nesemann vom Kreisjobcenter Fulda.



„Jedes Projekt hat einen Anfang und ein Ende“, sagt Nesemann in seiner Eröffnungsrede. Am 01. Februar 2015 begann das Projekt „Fulda Futur“ und endet nun am 31. Dezember dieses Jahres. „Doch die wertvolle Arbeit, die geleistet wurde, ist nicht beendet, das wäre viel zu schade. Viel eher befindet sie sich in einem Übergangsstadium“, so Nesemann. Am 14. und 15. Februar 2018 werde ein bundesweiter Fachtag bei Perspektiva zu diesem Thema stattfinden, bei dem die Ergebnisse weitergetragen werden sollen. „Unsere Arbeit soll Langzeitwirkung haben“, betont Nesemann. Insgesamt 77 Teilnehmer hätten sich dem Projekt angeschlossen. Es habe zwar einige wenige Abbrecher gegeben, doch viele hätten nun eine feste Stelle erhalten.

„Inklusion ist wichtig für die Wirtschaft“, sagt Landrat Bernd Woide, der der Veranstaltung beiwohnt. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir die Sensibilität der Arbeitgeber wecken. Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit Behinderung eine Chance verdient haben und diese auch realisieren können.“

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. „Es handelt sich nicht um ein Luftschloss, das hier gebaut wurde. ,Fulda Futur‘ ist ein Erfolgsprojekt“, so Brand. „Vor allem ist es ein Gemeinschaftsprojekt. Es braucht diejenigen, die mit voller Überzeugung und Einsatz das Projekt zum Erfolg führen. Und das braucht Mut und Leistung.“ Er dankte den Projektleitern und Unternehmern und hofft, dass das Projekt in Zukunft weitergeht. „Die, die Inklusion wollen, suchen einen Weg und werden weiterhin einen Weg suchen. Wir brauchen mehr positive Beispiele wie Fulda.“ Insgesamt gebe es 59 Projekte wie „Fulda Futur“. „Fulda Futur“ ist ein vom Deutschen Bundestag finanziertes Bundesprogramm. Der Bund hat in dem letzten drei Jahren 350.000 EURO zur Verfügung gestellt.

Rainer Sippel, Geschäftsführer von antonius, erklärte, dass sie mit dem Konzept vor allem auch den Übergang von Schule zu Beruf erleichtern wollen. „Inklusion wird als gesellschaftliche Einstellung gebraucht“, sagt er. „Inklusion ist eine Aufgabe für uns alle.“ Die inklusive Theatergruppe von antonius untermalte die Veranstaltung mit einem Theaterstück, in dem durch pantomimisches Spiel verschiedene Emotionen und Situationen dargestellt wurden, wie Liebe, Angst oder Leben. (Leyla Rommel) +++

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