Von grüner Heinrich Böll Stiftung
Biothan-Anlage der RhönEnergie als "Perle der Energiewende" ausgezeichnet
Foto: Christian Tech
29.11.2017 / GROSSENLÜDER - Die Heinrich Böll Stiftung setzt sich in ihrer gesellschafspolitischen Arbeit dafür ein, die Energiewende voranzubringen. Auf einer (interaktiven) Deutschlandkarte hat die Stiftung 35 Orte und Organisationen hervorgehoben, die beispielhaft „zeigen, wie es geht“. Im Bundesland Hessen sind zwei Leuchtturmprojekte markiert – eines davon die Biothan-Anlage der RhönEnergie Fulda in der Gemeinde Großenlüder. Hier wird aus biogenen Reststoffen hochwertiges Bio-Erdgas erzeugt. Die deutsche Energiewende habe Vorbildcharakter, weil hier die Versöhnung von ökologischen und ökonomischen Ansprüchen gelingt, schreibt die Stiftung.
„Die Energiewende ist Zentrum und Motor vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel und somit ein gesamtgesellschaftliches Projekt, das wir jetzt voranbringen müssen.“ Die auf der Karte „Perlen der Energiewende“ angegebenen Beispiele stehen für „die Vielfalt, die Anfänge und die Zukunft der Energiewende“. Eingezeichnet sind Projekte und Anlagen von Unternehmen, Stadtwerken, Bürgerinitiativen und Forschungseinrichtungen. Auf dem Finkenberg bei Kleinlüder betreibt die Biothan GmbH eine in ihrer Art einmalige Anlage zur Gewinnung von Bio-Erdgas aus biogenen Reststoffen, darunter die Inhalte der Braunen Tonne aus dem Landkreis Fulda sowie Gülle der heimischen Landwirtschaft. Die intelligente Kombination aus Recycling und Gewinnung regenerativer Energie wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
„Es freut uns sehr, dass unsere Biothan-Anlage als bundesweit modellhaft eingestuft wird“, sagt Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda GmbH. „Die Heinrich Böll Stiftung argumentiert, ‚wer den Industriestandort Deutschland zukunftsträchtig machen will, muss Forschung, Entwicklung und Geschäftsmodelle für eine saubere Energiewende fördern‘. Dem stimmen wir als Unternehmen zu. Die eingespielte Anlage auf dem Finkenberg zeigt, dass wir bereit sind in dieser Richtung neue Wege zu gehen.“ Insgesamt hat die RhönEnergie Fulda in den vergangenen Jahren rund 24 Millionen Euro auf dem Finkenberg investiert.
In der Biothan-Anlage auf dem Finkenberg wird aus biogenen Reststoffen durch Vergärung Biogas erzeugt, zu Bio-Erdgas veredelt und ins Erdgasnetz eingespeist. Die Menge reicht zur Versorgung von weit über 2.000 Haushalten. Die RhönEnergie Fulda bietet zwei BIOTHAN-Tarife an: 100 Prozent Bio-Erdgas oder 20 Prozent Beimischung von Bio-Erdgas zu konventionellem Erdgas. Verwertet werden ausschließlich organische Reststoffe aus der Region: Speisereste, Abfälle aus der Lebensmittelproduktion, Gülle, Braune Tonne und Grünschnitt. Nachwachsende Rohstoffe wie etwa Mais kommen nicht zum Einsatz. Während die Abfälle zuvor über große Strecken entsorgt wurden, ergeben sich jetzt kurze Transportwege. Bei der Energieerzeugung fallen zwei Typen organischer Reststoffe an: wertvoller, nahezu geruchloser Flüssigdünger, der bei den heimischen Landwirten hoch im Kurs steht sowie hochwertiger Kompost. Die Biothan GmbH unterzieht sich freiwillig einer externen Kontrolle durch die „Bundesgütegemeinschaft Kompost“. Für die flüssigen Gärreste der Nass- und Trockenfermentation sowie den produzierten Fertigkompost erhielt Biothan das RALGütesiegel. Www.biothan.de +++