720 offene Stellen

R+S holt sich prominente Unterstützung: Ex-MP Prof. Bernhard Vogel zu Gast

Ralph Burkhardt, Bernhard Vogel und Markus Röhner
Fotos: Carina Jirsch

27.11.2017 / FULDA - Prominenten Besuch hatte sich die R+S-Group am Montag in die Firmenzentrale im Fuldaer Münsterfeld eingeladen. Der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Professor Dr. Bernhard Vogel ließ sich von der Firmenspitze über das seit 1988 in Fulda gegründete und stetig gewachsene Unternehmen mit derzeit fast 4.000 Mitarbeitern europaweit informieren. Das kleine Start-up hat sich mittlerweile  zum Marktführer gemausert und expandiert kontinuierlich weiter. Allerdings fehlen für den weiteren Firmenausbau gut ausgebildete Fachkräfte. Vorstandsvorsitzender Markus Röhner und Ralph Burkhardt bezifferten bei der Pressekonferenz die Zahl der unbesetzten Monteurstellen mit 720, für die händeringend das passende qualifizierte Personal gesucht wird. "Wenn diese Stellen besetzt wären, könnten wir jährlich 60 Millionen Euro Umsatz mehr generieren", lautete die Bewertung der Mangelsituation.



Vogel kennt als amtierender Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung das Dilemma des Fachkräftemangels nicht nur vom Hörensagen. Auch in den zehn Jahren seiner Amtszeit als rheinland-pfälzischer Kultusminister sei diese Problematik schon absehbar gewesen, erinnerte er sich. Vogels Empfehlung: "Wir müssen bei den jungen Menschen mehr dafür werben, dass das Handwerk einen goldenen Boden hat und eine vernünftige duale Ausbildung in einem ordentlichen Handwerksberuf wesentlich besser ist als ein drittklassiger Studienplatz." Die R+S-Unternehmensführung lobte Vogel ausdrücklich für deren vielfältige Initiativen, Nachwuchs zu rekrutieren. "Sie jammern nicht nur über den Mangel, sondern gewinnen neue Leute in Südost-Europa, das ist der richtige Weg." Dabei bot er die Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung an, die sich auch auf dem Balkan engagiert. 

R+S hat in Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Polen und Rumänien eigene GmbHs gegründet und qualifiziert die dortigen Mitarbeiter auch mit eigenen Deutschkursen so weiter, dass sie den Facharbeiterstatus erreichen. 550 Kräfte seien auf diese Weise schon geworben worden. Vogel hob dieses Engagement explizit hervor und nannte auch die Anstrengungen, unter Asylbewerbern und Flüchtlingen Nachwuchs zu rekrutieren, zielführend. "Ich weiß, dass die Mühen, Fachpersonal zu gewinnen, sehr groß sind. Aber glauben Sie mir: die Mühen beim Personalabbau sind ungleich schlimmer und tränenereich", betonte der ausgesprochen rüstige 84-Jährige. Er hatte auch noch einpaar lobende Worte für Fulda in petto: "Früher war Fulda wenig aufregend und hatte vor allem unter seiner Zonenrandlage zu leiden. Mittlerweile ist die Barockstadt eine der spannendsten Städte in Hessen", lautete das Kompliment. R+S passe sehr gut nach Fulda, urteilte Vogel abschließend.(Carla Ihle-Becker)+++




X