Herchenhan seit 2016 Kreistagsvorsitzender
„Man steht schon anders im Fokus der Kollegen und der Öffentlichkeit“
Foto: Landkreis Fulda
22.11.2017 / FULDA -
Einen Perspektivwechsel hat Helmut Herchenhan vollzogen, der seit der Neukonstituierung des Kreistags nach den letzten Kommunalwahlen als ehrenamtlicher Kreistagsvorsitzender die Sitzungen leitet, – wobei ihm der Blick vom Präsidium ins Plenum nicht neu ist. Zum einen war der CDU-Kreistagabgeordnete schon in den beiden vergangenen Legislaturperioden einer der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden, zum anderen arbeitet der 59-jährige Diplom-Verwaltungswirt hauptberuflich beim Magistrat der Stadt Fulda. Dort führt er als Leiter des Büros der Stadtverordnetenversammlung in den Sitzungen Protokoll und nimmt ebenfalls auf dem Podium Platz.
Helmut Herchenhan stammt ursprünglich vom Theobaldshof, heute Stadtteil von Tann. Er ist verheiratet und seit Anfang der achtziger Jahre auf dem Fuldaer Aschenberg ansässig, die inzwischen erwachsene Tochter wohnt nicht mehr zu Hause. Nach dem Besuch der Hauptschule schlug er zunächst die Beamtenlaufbahn bei der Deutschen Post ein und war zuletzt in Frankfurt am Main beschäftigt, bevor er sich im Anschluss an den Grundwehrdienst als Zeitsoldat bei der Bundeswehr verpflichtete. Er holte den Realschulabschluss und das Fachabitur nach und begann 1989 eine Ausbildung für den gehobenen Dienst bei der Stadtverwaltung. Stationen waren im Stadtschloss unter anderem die Sozialverwaltung und das Hauptamt mit dem Sachgebiet Wahlen sowie im Jahr 2000 das Büro der Stadtverordnetenversammlung, dessen Leitung er 2002 übernahm.
Die Sitzung des Kreistags, dem er seit 2001 angehört, erlebt er in der neuen Funktion etwas angespannter als zu seiner Zeit als „normaler“ Abgeordneter. Man stehe schon anders im Fokus der Kollegen und der Öffentlichkeit. Obwohl ihm das Prozedere einer Sitzungsleitung nicht fremd sei, gebe es immer wieder Überraschungen und mitunter auch knifflige Situationen. Der stärker formalisierte Kreistag unterscheide sich durchaus von der Stadtverordnetenversammlung. Für einen lebendigeren Sitzungsverlauf sollten Änderungen in der Geschäftsordnung wie die Einführung einer Fragestunde und die Begrenzung der Redezeit sorgen, so Herchenhan, der die Nachfolge von Franz Rupprecht (CDU) angetreten hat. Bereits verabschiedet sei eine Ehrenordnung des Kreistags, mit der das ehrenamtliche Engagement in der Kreispolitik nach klaren Vorgaben gewürdigt werde.