"Geht nicht, gibt’s bei uns nicht"

Herzblut-Unternehmer Paul Himmelmann heute 85 und noch täglich im Büro

Für viele ist er Vorbild, hoch geschätzt als Unternehmer, Freund und bekannt für klare Worte: Unternehmer Paul Himmelmann.
Fotos: Christian P. Stadtfeld / Martin Engel / Erich Gutberlet / Carina Jirsch / Hendrik Urbin

22.11.2017 / GROßENLÜDER - Für viele ist er Vorbild, hoch geschätzt als Unternehmer, Freund und bekannt für klare Worte. Seine Weitsicht, die Risikobereitschaft und sein Glaube haben Paul Himmelmann zum Erfolg geführt. Der Uffhäuser Maschinenbaufabrikant hat vor 48 Jahren ein Unternehmen gegründet, das heute 80 Mitarbeiter in Großenlüder und Fulda beschäftigt und international tätig ist. Mit 300 Gästen, darunter auch die komplette Belegschaft, feiert der rüstige Senior-Chef am Mittwoch seinen 85. Geburtstag.



Als OSTHESSEN|NEWS den Jubilar vormittags in seinem Büro am Firmensitz in Großenlüder-Uffhausen trifft, liest er gerade die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). "Information und Bildung gehören zu meinem Leben", sagt er mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht. Jeden Tag geht Pau Himmelmann ins Büro. "Ich freue mich über den Erfolg, ganz besonders, wenn wir Teile produzieren, die wir noch nie hergestellt haben. Das ist der Reiz, immer wieder etwas Neues." Ganz bewusst geht er täglich durch alle Abteilungen, grüßt die Mitarbeiter und schaut ihnen über die Schulter. "Ich bin neugierig und interessiere mich, was unsere Leute tun. Das hält mich fit."

Himmelmann hat Dreher in den Fuldaer Gummiwerken gelernt. "Damals war ich 13 und wusste gar nicht, was das eigentlich war." Mit 37 Jahren hat er sich für die Selbstständigkeit entschieden. Er hat sich auf Nischen konzentriert, klein angefangen und hochgearbeitet. "Der Schritt war mutig, aber richtig", blickt er stolz zurück und strahlt dabei Zufriedenheit aus, die er an sein Umfeld weitergibt.

"Stehenbleiben ist das Schlimmste, was man tun kann. Und jammern bringt auch nichts", sagt der Herzblut-Unternehmer. "Jeden Tag musst du dich neu erfinden, sonst bist du irgendwann weg vom Fenster." Das operative Geschäft hat der 85-Jährige schon lange an seine Kinder - die Söhne Martin und Thomas Himmelmann und Tochter Maria Erb - übergeben. Dennoch steht er als Ratgeber immer zur Verfügung. Und der Mittelständler weiß genau: "Unsere Kunden wollen ihr Produkt schnell und in hoher Qualität. Dafür steht Paul Himmelmanns Werkzeug- und Maschinenbau. Das geht nur mit Innovation und wenn man sich nicht verschließt. Geht nicht, gibt's bei uns nicht."

Um 16 Uhr verlässt Himmelmann seinen Schreibtisch. "Dann gehe ich meinen Hobbys nach." Da ist die Landwirtschaft, die CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT), der Altherrenzirkel Buchonia im CV Fulda, der Firmenstammtisch, das Engagement bei Perspektiva und die katholische Kirche. Der Unternehmer findet zum Schluss passende Worte: "Ein Volk lebt davon, dass sich jeder ein wenig um den anderen kümmert und aufpasst. Das muss nicht massiv sein. Wichtig ist, dass man geerdet ist." Happy Birthday, lieber Paul! (Christian P. Stadtfeld) +++

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