"Keine weitere Regierung mit Glyphosat!"

Bundesweite Protestaktion gegen Pestizid auch in Fulda

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Protestaktion vor der Geschäftsstelle der CDU Fulda.
Fotos: Luisa Diegel

22.11.2017 / FULDA - "Keine weitere Regierung mit Glyphosat!" Rund zwanzig Protestierende versammelten sich am Dienstagnachmittag vor der CDU-Geschäftsstelle in der Fuldaer Michael-Henkel-Straße , um für ein sofortiges Glyphosat-Verbot zu demonstrieren. Mitte Dezember läuft die EU-Zulassung für Glyphosat aus, Bundeskanzlerin Angela Merkel befürwortet jedoch einen weiteren Einsatz für den weltweit am häufigsten verwendeten Unkrautvernichter der umstrittenen US-Firma Monsanto.



Glyphosat wird weltweit eingesetzt, um unerwünschte Pflanzen abzutöten. Es steht im Verdacht, Krebs auszulösen und durch die Vernichtung vieler Pflanzenarten zum Artensterben beizutragen. Als Monsanto-Mitarbeiter verkleidet waren die Protestierenden in Fulda unterwegs, um ein Zeichen gegen die weitere Verwendung des Pestizids zu setzen. Mit gebastelten Schildern in Form von Bienen und Schmetterlingen machten sie vor den Geschäftsräumen der CDU auf sich aufmerksam. Die Aktion lief am Dienstag bundesweit und wurde von der Bürgerbewegung „Campact“, die sich unter anderem auch für ökologischen Fortschritt einsetzt, organisiert.

„Circa 40 Prozent unserer Ackerflächen werden mit Glyphosat besprüht, dabei können wir einen ansteigenden Verbrauch beobachten“, sagte Sabine Steiniger, die die Demonstration eröffnete. „Jährlich werden etwa 6.000 Tonnen Glyphosat in Deutschland verwendet, die Zahlen sind erschreckend.“ Länder wie Frankreich, Italien und Österreich wollten in der EU-Kommission gegen die weitere Verwendung von Glyphosat stimmen. Doch eine erneute Enthaltung Deutschlands wie im letzten Jahr oder gar eine Befürwortung könnte die anderen Länder womöglich doch noch zum Umdenken bringen, so Steininger. So läge es vor allem an Deutschland, ob das Glyphosat-Verbot in der EU durchgesetzt werden könne oder nicht.

„Ich bin ein Mensch mit viel Naturverbundenheit“, sagte Steininger. Sie arbeite im öffentlichen Dienst, sei aber durch ihre Liebe zur Umwelt auf die Veränderung in der Ackerlandschaft aufmerksam geworden. Ihre größte Motivation sei: „Ich habe eine junge Tochter“, so Steininger. „Und ich möchte, dass sie mit guten und gesunden Lebenschancen aufwächst.“

Im Anschluss gewährte die CDU einigen der Demonstranten Eintritt in ihre Geschäftsstelle, um dort eine Petition gegen den Einsatz von Glyphosat abzugeben. (Leyla Rommel) +++

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