Bilanz 7. Spieltag der TTBL

Grenzau mit erstem Saisonsieg - Bremen mit wichtigem Erfolg über FD-Maberzell

Grenzaus Kou Lei
Foto: Wolfgang Heil - TTBL

20.11.2017 / TISCHTENNIS - Beim TTC Zugbrücke platzt am 7. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) endlich der Knoten. Gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt gelingt den Westerwäldern nach langem Kampf der ersehnte erste Saisonsieg. Borussia Düsseldorf ist weiter nicht zu stoppen, dahinter wird der Kampf um die Play-off-Plätze enger und enger.



Happy End für Kou Lei und den TTC Zugbrücke Grenzau: Nachdem die Nummer eins der Westerwälder das zweite Einzel des Nachmittags trotz zahlreicher Matchbälle noch aus der Hand gegeben hatte, schien das Unglück erneut seinen Lauf zu nehmen. Doch ausgerechnet im Entscheidungseinzel behielt der gebürtige Chinese die Nerven und beschert dem Tabellenletzten im Duell mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt nach zuvor sechs Niederlagen in Folge den ersehnten ersten Saisonsieg. In der mit Abstand längsten Begegnung des 7. Spieltags der Tischtennis Bundesliga (TTBL) behielten die Gastgeber nach über dreieinhalb Stunden Spielzeit mit 3:2 die Oberhand. Zuvor hatte Bergneustadts Benedikt Duda gleich zweimal eine Grenzauer Führung wieder ausgleichen können. Für den dritten Punkt hatte mit seinem ersten Einzelerfolg im Trikot der Westerwälder zwischenzeitlich Neuzugang Constantin Cioti gesorgt.

Wesentlich schneller ging es in den übrigen Hallen. Denn so deutlich wie der Post SV Mühlhausen zuletzt viermal in Folge zuhause gewinnen konnte, so deutlich verloren die Thüringer nun im Saarland. Im Verfolger-Duell mit dem 1. FC Saarbrücken TT hieß es am Ende 3:0 für die Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic, die an diesem Nachmittag Patrick Baum statt Patrick Franziska aufgeboten hatte. Doch auch ohne den Europameister im Doppel war der klare Heimsieg nur selten in Gefahr. „Saarbrücken war einfach die bessere Mannschaft heute und ist wie ein Zug über uns drübergefahren“, fand Daniel Habesohn. Zumindest sein Teamkollege Ovidiu Ionescu leistete im zweiten Einzel gegen Bojan Tokic jedoch heftige Gegenwehr und war bereits auf dem Weg zum 1:1-Ausgleich. „Man konnte sehen, dass Ionescu derzeit unglaublich viel Selbstvertrauen hat. Aber Bojan hat es irgendwie geschafft, das Spiel noch zu drehen“, freute sich FCS-Pressesprecher Nicolas Barrois. „Dadurch konnte Patti (Baum) im dritten Einzel befreit aufspielen.“

Düsseldorf weiter ungeschlagen 

Ebenso klar wie Saarbrücken setzte sich Spitzenreiter Borussia Düsseldorf gegen den ASV Grünwettersbach durch und bleibt damit auch im siebten Saisonspiel ungeschlagen. Anton Källberg stellte mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg gegen ASV-Spitzenspieler Masataka Morizono die Weichen auf Borussia-Sieg. „Das war eine starke Leistung von Anton“, lobte Trainer Danny Heister. „Er hat sich richtig in das Spiel reingekämpft, die taktischen Hinweise gut umgesetzt und clever gespielt.“ Timo Boll erhöhte wenig später trotz einiger Mühe gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Ricardo Walther auf 2:0, nach der Pause hatte dann auch Stefan Fegerl Grund zum Jubeln und sorgte so für den souveränen Auswärtserfolg des Rekordmeisters. „Der Sieg war klarer als gedacht“, fand allerdings Borussia-Manager Andreas Preuß. „Besonders die ersten beiden Spiele waren hart umkämpft, aber in den entscheidenden Situationen waren wir einfach einen Tick besser.“

Der dritte 3:0-Erfolg des Tages gelang den TTF Liebherr Ochsenhausen, die mit einem klaren Auswärtserfolg beim TSV Bad Königshofen ihre Aufholjagd weiter fortsetzen. Ordentlich strecken musste sich dafür allerdings im zweiten Einzel der EM-Dritte im Einzel Jakub Dyjas im Duell mit dem EM-Dritten mit der Mannschaft Darko Jorgic. Erst nach fünf engen Sätzen konnte sich der Pole durchsetzen und die Oberschwaben damit auf Kurs bringen. „Ochsenhausen ist eine Spitzenmannschaft, die viele Kleinigkeiten einfach besser macht als wir“, musste TSV-Coach Koji Itagaki nach der ersten 0:3-Pleite des Aufsteiger zugeben. Nach der Pause hatte Abwehr-Ass Yuto Muramatsu gegen Kilian Ort nur wenig Mühe, den vierten Liga-Sieg der Tischtennisfreunde und den Sprung auf den vierten Play-off-Platz perfekt zu machen.

Bremen mit wichtigem Erfolg

Wieder voll im Rennen um die Play-off-Plätze ist auch der SV Werder Bremen, dem nach drei Niederlagen in Folge gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ein wichtiger 3:1-Sieg gelang. Zweimal Bastian Steger und einmal Hunor Szöcs waren die Punktelieferanten im Duell gegen den direkten Konkurrenten um die Plätze eins bis vier. Nach einer schnellen 2:0-Führung war es Fuldas Abwehr-Ass Wang Xi, der die Partie wieder spannend machte. Der gebürtige Chinese verkürzte gegen den nach seiner Verletzungspause zurückgekehrten Omar Assar auf 1:2 aus Sicht der Osthessen. Doch auf Steger war auf Bremer Seite einmal mehr Verlass: Nach dem unnötigen Verlust des ersten Satzes bekam Werders Nummer eins die Partie immer besser im Griff und bringt die Mannschaft von Cristian Tamas damit zurück auf die Siegerstraße. „Wir sind sehr froh, endlich wieder gewonnen zu haben“, freute sich der Werder Coach. „Auf diesem Sieg wollen wir in den nächsten Spielen aufbauen.“

Der 7. Spieltag im Überblick

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:2
Kirill Gerassimenko – Kamal Achanta 3:2 (11:7, 8:11, 11:8, 10:12, 12:10)
Kou Lei – Benedikt Duda 2:3 (8:11, 7:11, 11:9, 11:8, 15:17)
Constantin Cioti – Steffen Mengel 3:2 (13:11, 3:11, 11:9, 9:11, 11:8)
Kirill Gerassimenko – Benedikt Duda 1:3 (7:11, 11:8, 8:11, 6:11)
Kou Lei – Alvaro Robles 3:1 (10:12, 12:10, 11:7, 11:6)

1. FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen 3:0
Tiago Apolonia – Lubomir Jancarik 3:1 (13:11, 7:11, 11:8, 11:8)
Bojan Tokic – Ovidiu Ionescu 3:2 (10:12, 10:12, 11:5, 11:4, 11:7)
Patrick Baum – Daniel Habesohn 3:0 (11:9, 11:9, 11:6)

ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf 0:3
Masataka Morizono – Anton Källberg 2:3 (10:12, 13:11, 9:11, 11:8, 6:11)
Ricardo Walther – Timo Boll 1:3 (9:11, 11:8, 9:11, 9:11)
Dang Qiu – Stefan Fegerl 1:3 (11:6, 5:11, 7:11, 9:11)

TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
Mizuki Oikawa – Hugo Calderano 1:3 (11:13, 6:11, 11:5, 10:12)
Darko Jorgic – Jakub Dyjas 2:3 (9:11, 12:14, 11:8, 12:10, 7:11)
Kilian Ort – Yuto Muramatsu 0:3 (7:11, 4:11, 8:11)

SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:1
Bastian Steger – Jonathan Groth 3:0 (11:1, 11:6, 11:5)
Hunor Szöcs – Ruwen Filus 3:1 (11:7, 11:6, 7:11, 12:10)
Omar Assar – Wang Xi 1:3 (9:11, 9:11, 11:9, 10:12)
Bastian Steger – Ruwen Filus 3:1 (9:11, 11:8, 11:7, 11:4)    +++

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