Solidaritätsaktion der Caritas
"1 Million Sterne" in der Stadtpfarrkirche für Flüchtlingskinder im Libanon
Ein leuchtender Stern der Hoffnung und Solidarität wurde am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche entzündet.
Fotos: Jonas Wenzel
19.11.2017 / FULDA -
Eigentlich sollte die große Freitreppe vor der Fuldaer Stadtpfarrkirche samt Balustrade am Samstagabend in einem Lichtermeer versinken und auf dem Platz Unterm Heilig Kreuz ein großer Stern aus Kerzen erstrahlen. Aber weil ein ziemliches Lüftchen durch den noch unbeleuchteten Winterwald, der ab kommenden Freitag Teil des Weihnachtsmarktes sein wird, wehte, planten die Caritas und die Innenstadtpfarrei spontan um und verlegten die Aktion „1 Million Sterne“ kurzerhand in den Innenraum des Gotteshauses.
Der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa und der Diözesancaritasverband beteiligten sich bereits zum elften Mal an der Solidaritätsaktion von Caritas international, bei der an vielen Plätzen in Deutschland Kerzen entzündet werden. Unter dem Motto "Zusammen sind wir Heimat" sollte in diesem Jahr ein Zeichen für ein gutes Miteinander zwischen Einheimischen und Geflüchteten gesetzt werden.
Am Beispiel von Flüchtlingskindern im Libanon zeigte Caritas international, dass dieses Thema nicht nur uns in Deutschland beschäftigt. Rund 1,8 Millionen überwiegend syrische Flüchtlinge haben in den vergangenen sechs Jahren Zuflucht im Libanon gesucht. Statt zur Schule zu gehen, müssen dort Flüchtlingskinder sowie libanesische Kinder zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen. Caritas Libanon unterstützt in Zusammenarbeit mit Caritas international sowohl libanesische als auch syrische Kinder und Jugendliche durch Schulbeihilfen, angepasste Schul- und Lernangebote, Nachmittags- und Abendunterricht sowie Integrationsklassen.
Bevor es ans Anzünden der Kerzen ging, zelebrierte Stadtpfarrer Stefan Buß zunächst einen Gottesdienst, der sehr feierlich vom Chor „Vox Juventatis“ mitgestaltet wurde und in dem Buß die Aktion „1 Million Sterne“ vorstellte: „Diese soll uns dafür sensibilisieren, dass wir hier vor Ort Menschen auf der Flucht eine Heimat geben, gleichzeitig aber auch über den Tellerrand schauen. Ich hoffe die Aktion trägt dazu bei, Solidarität in unseren Köpfen, vor allem aber auch in den Herzen zu wecken.“
Der Innenstadtpfarrer erinnerte daran, dass der 18. November auch der europäische Gedenktag gegen Kindesmissbrauch ist. „Wie die Flüchtlingsfrage auch ein schwieriges Thema, das aber unbedingt angesprochen werden muss - und gerade in der Kirche.“
Nach der Eucharistiefeier beteiligten sich viele Gläubige in der gut besuchten Stadtpfarrkirche an der „1 Million Sterne“-Solidaritätsaktion, zu der Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter und Magistratsmitglied Christa Joa-Sporer kurze Grußworte beisteuerten, und illuminierten den ganzen Vorderbereich der Kirche mit vielen, vielen Kerzen. Und irgendwie fühlte es sich fast so an, als habe die Adventszeit bereits begonnen. (mw/pm) +++