Schon die achte Ehrung durch die Caritas

Integration von Flüchtlingen: Elisabeth-Preis für zwei beispielhafte Projekte

Gruppenbild: Preisverleiher und -empfänger.
Fotos: Erich Gutberlet

17.11.2017 / FULDA/BAD ORB - Der Elisabeth-Preis des Caritasverbandes für die Diözese Fulda, der in diesem Jahr zum achten Mal an soziale Projekte und Initiativen auf dem Gebiet des Bistums Fulda ging, wurde diesmal gleich zweimal vergeben: Den ersten Platz, dotiert mit 2.000 Euro, gekam das Projekt „Kunst von Frauen“ beim Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis in Bad Orb, den zweiten (1.000 Euro) die Initiative „Männer für Männer“ aus der evangelischen Kirchengemeinde Niedenstein-Wichdorf. In einer Feierstunde wurden am frühen Donnerstagabend die Preisträger im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses gebührend geehrt.



Zur Einführung ergriff Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch das Wort. Er erinnerte daran, dass das Jahres-Motto der Caritas Deutschland „Zusammen sind wir Heimat“ sei und sich die Ausschreibung des Elisabeth-Preises stets daran orientiere, weswegen diese unter der Überschrift „Gemeinsam Heimat gestalten“ gestanden habe. Ganz klar: Es ging um Flüchtlingsintegration. Viele Vorschläge seien eingegangen, zwei davon habe die Jury aus sieben Vertretern von Kirche, Politik, Wirtschaft und Medien schließlich ausgewählt.

Nach Grußworten von Sibylle Herbert von der Stadt und Daniela Böschen vom Landkreis Fulda, die beide die große Bedeutung des Elisabeth-Preises einerseits, und der prämierten Projekte andererseits hervorhoben, hielt Psychologieprofessorin Dr. Beate Mitzscherlich von der Westsächsischen Hochschule in Zwickau den Festvortrag zum Thema „Heimat und soziale Verantwortung“. Darin fächerte sie die Bedeutungen des Wortes Heimat umfassend auf, wie Daniela Manke von der Caritas, die die Veranstaltung moderierte, anschließend bemerkte: „Besonders gut fand ich die Definition: ,Die Heimat kenne ich, ich bin in ihr bekannt, aber auch anerkannt.‘“

Die Preisverleihung übernahmen schließlich Dr. Markus Juch, Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender Msgr. Elmar Gurk sowie Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, der bereits den vorausgegangenen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche zelebriert hatte. Stanke umriss kurz die zwei ausgezeichneten Initiativen: „Mit dem Projekt ,Kunst von Frauen‘ soll geflüchteten Frauen ab 16 Jahren ein Forum geboten werden, damit diesen gemeinsam mit einheimischen Frauen über künstlerische Tätigkeit die Eingliederung, Kontaktaufnahme und auch der Spracherwerb erleichtert wird. Gleichzeitig bietet das Projekt den Frauen ein Ventil, über die Kunst traumatische Fluchterlebnisse zu verarbeiten.“

Im Projekt „Männer für Männer“ gehe es ebenfalls um die Unterstützung bei der Integration: Zwölf männliche Mentoren begleiten eine gleichgroße Zahl an Flüchtlingsmännern. Die geschlechtshomogene Gruppe und die Begleitung durch deutsche Männer sollen es den männlichen Flüchtlingen ermöglichen, in Deutschland ihre Identität neu zu festigen und gleichzeitig über den Alltag in Deutschland und die Rolle und das Bild des Mannes und seines Umgangs mit den Frauen hier viel zu erfahren.

Nach der Überreichung der Urkunden stellten beide Initiativen ihre Projekte noch detaillierter vor und bedankten sich für die Anerkennung. Die Preisverleihung wurde musikalisch vom Caritas-Chor „65+“ umrahmt. Anschließend gab es leckere Häppchen und gute Gespräche. (Matthias Witzel) +++



X