"Wir dürfen nicht von zwei Schubladen reden"

Fachtag für Ausbildung und Inklusion der "Startbahn" informiert

(v.l.) Michael Bien (Geschäftsführer Perspektiva), Bernd Woide (Landrat), Christian Strunz (Inklusionsbeauftragter antonius) und Michaela Lengsfeld (Geschäftsführerin antonius)
Fotos: Nina Bastian

09.11.2017 / FULDA - Unter dem Namen „Mehr.Wert.Inklusion“ standen am Donnerstag in der „Startbahn“ von antonius die Chancen inklusiver Ausbildung für die Wirtschaft im Fokus. Der Fachtag zu diesem Thema wurde von Michaela Lengsfeld, Geschäftsführerin von antonius, eröffnet. "Inklusive Beschäftigung ist eine große Chance für unsere Wirtschaft", sagte Lengsfeld zum Auftakt der Veranstaltung. 



Die Arbeitsschule „Startbahn“ ist ein Projekt, das jungen Menschen mit Behinderung dabei hilft, sich auf eine Ausbildung in einem Unternehmen und einen anschließenden Beruf vorzubereiten. „Startbahn“ und „Perspektiva“ stehen dabei während des gesamten Ausbildungszeitraumes als Unterstützer zur Seite. Der Thementag informierte über finanzielle Möglichkeiten und über die verschiedenen Wege des inklusiven Arbeitens, bis hin zu Voraussetzungen und Ansprechpartnern. 

Landrat Bernd Woide, Schirmherr der Veranstaltung, betonte, dass Fulda viel mit Ausbildung und Inklusion verknüpft sei. Jedoch denke man noch immer zu sehr an zwei einzelne Bereiche, ordne die Ausbildung der Wirtschaft zu, die Inklusion in den Sozialbereich. „Wir müssen einfach mal unsere deutsche Gründlichkeit aufbrechen, nicht von zwei Schubladen reden, sondern diese zusammenzuführen“, sagte Woide. Das Projekt wolle Menschen mit Einschränkungen die Chance geben, sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Dabei eigne sich Fulda als eine hervorragende Bedingung. Zudem sei der Bedarf bei fast 1.000 gemeldeten Ausbildungsstellen sehr groß. Gemeinsam könne man jedoch eine inklusive Arbeitswelt gestalten und so dem Fachkräftemangel durch qualifiziertes Personal entgegenwirken.

Zudem berichteten Unternehmen im Rahmen der Tagung, die selbst Menschen mit Behinderung beschäftigen oder ausbilden, über ihre Erfahrungen und standen zum Austausch bereit. Dazu zählten Christina Marx (Aktion Mensch, Bereichsleiterin Aufklärung), Silke Gabrowitsch (Fachdienst Betriebliche Inklusion antonius), Claudia Müller-Elskamp (Startbahn), Heike Krönung (Perspektiva), Patricia Fehrmann (Geschäftsführerin Fehrmann), Manfred Hahl (Geschäftsführer FFT), Reiner Kottusch (Reha-Berater Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda) und Carmen Zahn (Integrationsamt LWV). Außerdem wurden Urkunden und Zertifikate an einige Auszubildende der Startbahn übergeben. Durch das Programm führte Moderator Torsten Brand vom Improvisationstheater „Steife Brise“ aus Hamburg. Im Anschluss  hatten Interessierte die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Startbahn zu schauen. (Leyla Rommel) +++

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