Nach schwerer Knieverletzung
Ex-Profi Michael Stock beendet seine Laufbahn
Archivfoto: Carina Jirsch
08.11.2017 / HANDBALL -
Teilruptur des vorderen Kreuzbandes, Teilruptur des Außenmeniskus, Knochenprellung (bone bruise) – die Diagnose, die Handballer Michael Stock von Landesligist HSG Großenlüder/Hainzell vor wenigen Tagen bekommen hat, ist niederschmetternd. Und sie bedeutet das Karriereende des ehemaligen Bundesligaspielers.
„Dass ich als Spieler noch einmal zurückkomme, kann ich ausschließen“, sagt der 33-Jährige am Dienstagnachmittag im Gespräch mit ON|Sport. Stock, der acht Jahre lang für den TV Hüttenberg in der 1. und 2. Bundesliga spielte, wechselte erst zur neuen Saison zu der von Matthias Deppe trainierten Mannschaft. Nach zwei Einsätzen, in denen ihm vier Treffer gelangen, ist das Kapitel nun wieder vorbei.
Passiert ist die verhängnisvolle Szene beim letzten Heimspiel gegen Rotenburg, das die HSG ungefährdet mit 35:29 für sich entschied. Für den Alsfelder Stock, der mittlerweile in Angersbach (Vogelsbergkreis) lebt, war die Begegnung bereits nach sieben Minuten beendet. „Bei einem Wackler nach links bin ich am Fuß hängen geblieben und habe mir das Knie verdreht“, beschreibt Stock, wie es zur Verletzung im linken Knie kam. Bis dahin hatte er schon zwei Tore beigesteuert.
Dass es sich um etwas Ernstes handeln müsse, habe Stock sofort gemerkt. „Ich habe noch auf dem Feld gesagt, dass es das jetzt war“, war Stocks erste Reaktion. Schon vor ein paar Monaten verletzte sich der Ex-Profi am Meniskus – damals im rechten Knie. Auf eine Operation verzichtet der Lehrer aber zunächst.
Rückkehr als Trainer?
Dass sein Engagement in Großenlüder/Hainzell bereits nach zwei Spielen wieder beendet ist, beschreibt Michael Stock als „ärgerlich und schade“, fügt aber hinzu, dass „genug junge Spieler in der Mannschaft sind.“ Während die aktive Karriere für den 33-Jährigen vorbei ist, schließt er eine Rückkehr als Trainer aber nicht aus.
„Das ist durchaus eine Option für mich, dass ich als Trainer zurückkomme. Der Handball hatte in meinem Leben immer einen hohen Stellenwert“, wagt Stock, der bereits in Alsfeld als Spielertrainer tätig war, einen Blick in die ferne Zukunft. In der näheren steht für Stock eine schwere Phase der Rehabilitation an. „Jetzt habe ich aber wenigstens mehr Zeit für die Familie“, sagt Stock schmunzelnd. Seinen Humor hat er trotz der bitteren Diagnose nicht verloren. (Tobias Herrling) +++