"Free but not alone. Come home."

Deutschlands erster Azubi-Kampus: Bezahlbarer Wohnraum "All Inclusive"

Auf dem Areal in der Liobastraße soll bis 2019 der erste Azubi-Kampus in Deutschland eröffnet werden.
Fotos: Luisa Diegel

08.11.2017 / FULDA - Ein moderner Kampus mit Verpflegung, Angeboten und modernen Zimmern wird derzeit eigentlich nur für Studenten bereitgestellt. Doch das soll sich jetzt ändern - zumindest erst einmal in Fulda. Denn Kolping möchte beginnend zum Ausbildungsjahr 2019 den ersten Azubi-Kampus deutschlandweit in der Liobastraße eröffnen. Derzeit laufen schon die Entkernungs- und Sanierungsarbeiten, auch erste Reservierungsanfragen gibt es schon.


Unter dem Motto "Free but not alone. Come home." sollen 150 Azubis einen Platz inmitten der Innenstadt finden. Doch nicht nur das soll vielen Jugendlichen die Entscheidung leicht machen, sich für einen Ausbildungsplatz im wirtschaftsstarken Landkreis Fulda zu entscheiden. Denn auch Zimmer, 20 bis 23 Quadratmeter groß und mit der modernsten Ausstattung, eine sozialpädagogische Betreuung, Gemeinschaftsräume in verschiedenen Themenwelten gestaltet und eine großen Außenanlage machen den ersten deutschlandweiten Azubi-Kampus perfekt. "Es ist ein Ort zum leben, lernen und arbeiten", so Steffen Kempa, Kolping-Diözesangeschäftsführer, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.



Den Jugendlichen soll der erste Schritt in die Selbstständigkeit leicht gemacht werden. "Sie sind das erste Mal von zuhause weg und werden mit Problemen konfrontiert, die man nicht in der Schule oder im Studium lernt. Wie koche ich Nudeln oder Kartoffeln, wie wasche ich meine Wäsche, welche Versicherungen muss ich abschließen oder wie mache ich meine Steuererklärung? Da möchten wir den Jugendlichen mit bis zu 25 Pädagogen helfend zur Seite stehen", betont Kempa. Dadurch soll ein ganzheitliches Angebot geschaffen werden, wo auch das christliche Werteverständnis vermittelt werden soll. 

Pünktlich zum Ausbildungsstart in 2019 soll der Kampus, der vom Kolping Betreiber vom Landkreis für 25 Jahre gepachtet wurde, bezugsfähig sein. Den Initiatoren geht es dabei nicht darum, Rendite zu machen - der Wohnraum mit "All Inclusive" ist mit 250 Euro auch für Azubis bezahlbar. Viel mehr wollen sie den Jugendlichen ein neues Selbstbewusstsein geben und ihnen "echte Karrierechancen" ermöglichen. "Wir möchten außerdem dazu beitragen, dass der Wert der Ausbildung wieder steigt."



Denn den Jugendlichen soll es an nichts fehlen - bei der Planung wurde an alles gedacht. Acht Themenräume zum Lernen, Verweilen, Spielen oder Musik machen, eine Kletterwand, Volleyballfeld, Streetbasketball, Tischtennis oder Ruhebereiche machen das Leben auf dem Kampus erst so richtig lebenswert. Und das spricht sich schnell rum: 75 Reservierungsanfragen liegen bereits vor. Das ermutigt die Initiatioren, womöglich das Projekt auch in anderen Städten fortzuführen - die Marke ist bereits gesichert. Doch erst einmal konzentriert man sich auf des Projekt in Fulda: "Wir haben Bock auf junge Menschen und können es kaum erwarten, bis es endlich losgeht." (Luisa Diegel) +++

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