Beitrag für den Klimaschutz
Hessens einzige Hochmoore in Vogelsberg und der Rhön
Foto: Dieter Graulich / Naturschutzgroßprojekt
06.11.2017 / SCHOTTEN -
In der vergangenen Woche fiel der Startschuss für einen weiteren Bauabschnitt zur Renaturierung des Hochmoores „Breungeshainer Heide“. Bereits im Vorjahr waren im Kernbereich der Fläche Gehölzentfernungsmaßnahmen sowie im angrenzenden Offenland erste Erprobungen durch Bultenmahd erfolgt. Eng damit verbunden war die Renaturierung des Übergangs- oder Zwischenmoores „Lattenbruch“ unterhalb des Taufsteins. Hier wurde im Winter 2014/15 und im Winter 2015/16 mit der Entfichtung begonnen. Im Winter 2016/2017 erfolgte nun der letzte Teil der Entfichtung im schwierigsten Bereich, dem sehr feuchten Abfluss des Moores mit einem nassen und empfindlichen Moorboden. Frost und eine Schneedecke von mindestens 20 cm seien für diese Arbeiten erforderlich.
Der Anstieg des Wasserspiegels wird dazu führen, dass die Bäume und Sträucher, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ins Moor eingewandert sind, langsam zurückgedrängt werden. Auch das Pfeifengras, das auf die unbeständigen Wasserstände hinweist, verschwindet nach und nach in die Peripherie des Moores. So wird im Kern wieder Platz für die kleinen, lichtliebenden Arten wie die Moosbeere, das Wollgras und natürlich die Torfmoose. Als Baumeister des Moores benötigen Torfmoose keine Wurzeln. Sie wachsen beständig nach oben, während sie unten absterben und zu Torf werden. Auch das Wollgras, das mit seinen weißen Fruchtständen schon von weitem zu erkennen ist, profitiert von der Maßnahme und wird sich über das ganze Moor verteilen. Seine Wurzeln geben dem Moorkörper halt und es schützt die Torfmoose durch den höheren Wuchs vor Austrocknung.
Zur Information und Aufklärung zu den Arbeiten bieten die Projektmitarbeiter Führungen im Rahmen der Moorrenaturierung an. Die Führungen finden am Samstag, den 11. Und Mittwoch, den 15. November jeweils von 14 bis 15 Uhr statt. Treffpunk ist der Parkplatz „Heide“ hinter der „Taufsteinhütte“ in Richtung Poppenstruth und Ulrichstein. Entsprechendes Schuhwerk, am besten Gummistiefel, sind erforderlich. (Dieter Graulich) +++