Aufschub ist kein fauler Kompromiss
60 Vereinsvertreter im offenen Dialog mit Bürgermeister und Exklusiv-Caterer
Fotos: Dietmar Kelkel
18.10.2017 / SCHLÜCHTERN -
Mit einer Charmeoffensive hat Stefan Rüffer, Pächter des Stadthallenrestaurants „Silentium“, auf die kritischen Anmerkungen der Aktionsgemeinschaft Schlüchterner Vereine zur Mitbewirtung von Veranstaltungen in der Stadthalle reagiert und gemeinsam mit dem Magistrat Vereinsvertreter der Gesamtstadt zu einem offenen Dialog und Gulasch mit Spätzle eingeladen. Rund 60 Vereinsvorstände folgten der Einladung am vergangenen Dienstagabend und freuten sich über die Ankündigung des Kochs, dass die Vereine in einer Übergangsphase von einem Jahr frei entscheiden können, ob sie Speisen und Getränke über den Pächter oder anderweitig beziehen wollen.
Stefan Rüffer erläuterte vor dem Essen ausführlich seine Position. „Ich bin Exklusiv-Caterer für alle Veranstaltungen in der Stadthalle. Dieses Zusatzgeschäft ist aufgrund der hohen monatlichen Kosten ein wichtiger Bestandteil meines Pachtvertrages.“ Alle hier Anwesenden hätten erlebt, zu welchen Folgen fehlende Einnahmen und eventuell falsche Kalkulationen oder zu viele Zugeständnisse führen könnten. „Weder die Stadt noch ich selbst sind daran interessiert, die gleichen Fehler zu wiederholen“, betonte Rüffer. Ihm sei bewusst, was die Vereine leisteten, um den Menschen Freude zu bereiten. „Ich möchte Sie weiterhin dazu ermutigen. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir zusammen noch mehr erreichen und die Zusammenarbeit gewinnbringend für jeden sein kann.“
Der Wirt bedauerte, dass nach der besagten Sitzung auf stur gestellt und nur negative Kommunikation betrieben worden sei. „Dies hat mir den Start erschwert. Mit der Einladung möchte ich den ersten Schritt auf die Vereine zugehen.“ Er wies noch einmal darauf hin, dass der Pachtvertrag klar regele, dass alle Speisen und Getränke über ihn zu beziehen seien. Dass Zugeständnis, dass die Vereine weiterhin ihre Speisen selbst beziehen könnten, sei von einigen nicht als Entgegenkommen angesehen worden. „Mir ist klar, dass wir uns erst aneinander gewöhnen müssen. Daher mein Kompromissvorschlag. Für ein Jahr bleibt es vorerst wie es war und dann wird neu entschieden.“