Ärger wegen fehlender Unterstützung
Reiling sauer: "Gemeinde missachtet Engagement des Tierschutzvereins"
Fotos: privat
19.10.2017 / FLIEDEN -
Oliver Reiling, der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Fliedetal e.V., ist verärgert und wendet sich mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit: Seit Juni dieses Jahres gebe es die Vereinbarung mit der Gemeinde Flieden, dass diese den Verein finanziell unterstützen will - auch in Bezug auf die Fundtierkostenerstattung. Bisher habe der Verein jedoch keinerlei Zahlung erhalten – für Reiling eine Missachtung des ehrenamtlichen Engagements.
"Liebe Tierfreunde, seit meiner Einberufung in den Vorstand des Tierschutzvereins Fliedetal im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Jahre 2011 konnten wir vieles bewegen und sind einige neue Wege gegangen. Seit 2012 kennt der Verein nur eine Richtung: Er wächst und gedeiht", schreibt der Tierschutzvereinsvorsitzende. Nach langen Verhandlungen sei es Reiling gelungen, eine dauerhafte finanzielle Unterstützung der Gemeinden Kalbach und Neuhof bezüglich der Fundtierkostenerstattung zu erzielen.
Auch mit Flieden habe es lange Verhandlungen gegeben. "In unserer Heimatgemeinde wurde dem Tierschutzverein Fliedetal seitens der Gemeinde bereits im Juni der Abschluss einer Vereinbarung zur Wahrnehmung kommunaler Aufgaben bei der Fundtierversorgung verbindlich zugesagt. Ebenso zugesagt wurde eine jährliche finanzielle Förderung unserer wertvollen Arbeit", sagt Reiling. Beides sei im Rahmen einer Gemeindesitzung Ende Juni 2017 beschlossen worden, wie Bürgermeister Christian Henkel am 29. Juni dem Verein per E-Mail mitgeteilt habe. "Warum dieser sinnvolle und längst überfällige Beschluss bis heute noch nicht umgesetzt wurde, und wir immer wieder durch Bürgermeister Christian Henkel vertröstet werden, ist und bleibt uns ein Rätsel", sagt Reiling: "Für mich ist das eine klare Missachtung unseres Engagements und kann auch durch nichts entschuldigt werden."
Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat Fliedens Bürgermeister mit den Vorwürfen konfrontiert: "Es ist richtig, wir haben einen Zuschuss beschlossen." Derzeit werde vom Gemeindevorstand erst noch ein Entwurf gefertigt. "Das hat sich hingezogen, das ist richtig. Aber die Zahlungen werden noch im laufenden Jahr fließen", erklärt Henkel, der mit dem Verein in Kontakt gestanden habe.
Dass sich die Auszahlung des Geldes hingezogen haben, sei jedoch keine Missachtung des Engagements: "Ich verstehe, wenn Herr Reiling verärgert ist. Wir wissen die Arbeit des Vereins zu schätzen. Wir haben keine Tierspezialisten, die damit umgehen könnten. Deshalb sind wir dankbar und unsere Unterstützung sollen sie auch bekommen." Wenn der Verein im Auftrag der Kommune handle, werde es eine entsprechende Vergütung geben. Jedoch könnten nicht sämtliche Stunden bezahlt werden, da auch Tätigkeiten durchgeführt würden, die nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fallen. "Und da waren wir uns einig." Dass Reiling als Vorsitzender nicht mehr kandidieren werde, wusste Henkel bis dato noch nicht: "Das ist sehr schade. Er ist sehr engagiert und setzt sich ein", bedauert der Bürgermeister. (jul/pm) +++