Kooperation mit Tegut

Kulturgut auf vier Beinen: Rhöner Biosphärenrind für nachhaltige Landwirtschaft


Fotos: Marius Auth

18.10.2017 / EHRENBERG / POPPENHAUSEN - Ökologisch erzeugtes Rindfleisch, gewachsen in der einzigartigen Kulturlandschaft der Rhön - das bietet der Verein „Rhöner Biosphärenrind“ seit beinahe 20 Jahren. Die nachhaltige Wirtschaftsweise in Einklang mit Tier und Natur kommt auch der Rhön zugute: Auf großflächigen Weiden wird das Gras schonend vom Kulturgut auf vier Beinen abgefressen. Das stressfreie Leben schlägt sich in der guten Fleischqualität nieder. Mit dem Lebensmittelhändler Tegut wurde ein Kooperationspartner fürs ökologische Fleisch aus der Region gefunden.


Insgesamt 90 Mitglieder aus allen fünf Landkreisen des Biosphärenreservats Rhön gehören dem Verein inzwischen an, auf dem Mathesberg oberhalb von Wüstensachsen erläutert der Vorsitzende Stefan Hohmann die Vorzüge am Wiederkäuer: "Die ursprüngliche Lebensweise des Rhöner Fleckviehs sorgt für eine gute Fleischqualität: Das ganze Jahr über im Freien mit natürlichen Witterungseinflüssen und viel Bewegung, das bringt gutes Muskelfleisch und gesunde Omega-Fettsäuren. Im Sommerhalbjahr weiden hier bis zu 250 Rinder, hauptsächlich Fleckvieh und Angus. Ochsen, Färsen, Kühe, Kälber und meist auch ein Deckbulle verbringen hier mindestens sechs Monate."



Auch Touristengruppen interessieren sich inzwischen fürs robuste Vieh. Auf zwei großen Weiden mit mehr als 170 Hektar Fläche sorgen die Rinder bei Wüstensachsen für eine schonende Beweidung im Land der offenen Fernen, gestalten die Umwelt auf traditionelle Weise und tragen so zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. 

Um noch weitere Landwirte für die nachhaltige Landwirtschaft zu gewinnen, fand am Dienstagabend in Poppenhausen das Regionalforum statt. Dort informierten der Verein Rhöner Biosphärenrind, die Dachmarke Rhön, die Ökomodellregion Landkreis Fulda sowie die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen über Biorindfleischerzeugung. Der Zuspruch war enorm, "wir sind überwältigt, dass so viele Landwirte heute den Weg hier her gefunden haben", so Barbara Landgraf (Dachmarke Rhön).



Der Bedarf ist groß, denn in Zukunft möchte man so viele tegut-Märkte wie möglich im Landkreis mit Bio-Rindfleisch versorgen. "Derzeit können 20 bis 30 Tiere alle 14 Tage geschlachtet werden, wir müssen also noch mehr Kräfte bündeln. Es gibt viel Potenzial", so Simone Müler von der Ökomodellregon Landkreis Fulda im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Das hat man beim Regionalforum deutlich gesehen, denn das Interesse, auf ökologischen Landbau umzusteigen war groß. "Es ist einfach eine gute Weg und Möglichkeit, sein Fleisch in der Region zu vermarkten." (mau/ld) +++

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