Widerstand gegen Landrat

Drei Bürgermeister wollen Schulschließungen nicht hinnehmen

Heringens, Philippsthals und Wildecks Bürgermeister Solidarisieren sich. Hier unterstützt Daniel Iliev seinen Kollegen Ralf Orth sowie die Vorsitzende der Philippsthaler Gemeindevertretung Ilona Öchel-Henkel beim Sammeln von Unterstützerunterschriften.
Foto: privat

16.10.2017 / REGION - „Die Verantwortung wird hier einfach verlagert“, reagieren die Bürgermeister der von Schließungen betroffenen Schulstandorte Ralf Orth (Philippsthal), Alexander Wirth (Wildeck) sowie Daniel Iliev (Heringen) auf die Aussagen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, Dr. Michael Koch. Es liege eben nicht nur am Kreistag, was dieser beschließe, sondern auch an der Kreisverwaltung, was diese zur Entscheidungsfindung einbringe. „Und hier müssen wir feststellen: der Ostkreis wird nach Willen des Landkreises abgehängt, während – wie in den Info-Veranstaltungen vom Landrat geäußert – die Zentren weiterhin gestärkt werden sollen. Wenn der Landrat Schulen nicht schließen und Umlagen nicht erhöhen möchte, dann müssen eben andere Einsparungen vorgenommen werden, das ist doch die originäre Aufgabe eines Landrates“, kritisieren die Bürgermeister.



Für Orth, Wirth und Iliev steht fest: „Wenn der Landrat meint, seine Aufgabe wäre es, die Steuereinnahmen der Bürger am sinnvollsten zu verwenden, dann fragen wir uns, warum gerade dort, wo sie am besten angelegt sind, nämlich bei unseren Kindern, gekürzt werden soll. Wir sorgen hier vor Ort – auch mit den Schulen – dafür, dass nicht nur unsere Gemeinden attraktiv bleiben und wir uns so gegen den demographischen Wandel stellen; der gesamte Landkreis profitiert von einer gut ausgebauten Infrastruktur.“ Da zähle auch nicht das Argument, der steigenden Schulumlage. Schließlich seien diese gesetzliche Verpflichtung und zumindest die Standortbürgermeister wissen gerade diese Umlage als gut angelegtes Geld. Wenn es nur um das Finanzielle gehe, dann können zumindest Philippsthal und Heringen als Hauptzahler der letzten Jahre diesbezüglich nur müde lächeln.

„Die Zukunft des ländlichen Raumes lässt sich nicht am Reißbrett im Landratsamt zeichnen, sondern vor Ort, da wo die Menschen leben. Wir wollen unsere Schulen erhalten, unsere Gemeinden l(i)ebenswert halten und fordern dieses Bekenntnis auch von Landrat und Kreistag.“, erklären die drei Bürgermeister abschließend. +++




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