Angekommen in der Oberliga
Angeln sich Niklas Fischer und der Hünfelder SV die nächsten Punkte?
Fotos: Tobias Herrling / Jonas Wenzel
19.10.2017 / HANDBALL -
Vier Spiele, zwei Punkte, ordentliche Ergebnisse: Oberliga-Aufsteiger Hünfelder SV verkaufte sich bislang teuer und hätte schon den einen oder anderen Zähler mehr auf seinem Konto haben können. Das soll sich nach dem nächsten Heimspiel am Samstag (18:30 Uhr) gegen die MSG Umstadt/Habitzheim ändern.
„Diese Wette hätten wir schon einmal gewonnen“, sagt Niklas Fischer und lacht. Was er meint? Oberliga-Aufsteiger Hünfelder SV hat nach vier Spielen bereits einen Sieg auf seinem Konto und die in Teilen der Handballszene vorhergesagte „Nullrunde“ abgewendet. Allerdings, gibt Linksaußen Fischer zu Bedenken, hätten es auch schon vier Zähler sein können.
„In Babenhausen und Gensungen waren wir nahe dran und hätten jeweils einen Punkt verdient gehabt“, spricht Fischer die knappen Niederlagen bei Mit-Aufsteiger Babenhausen (25:26) und dem Traditionsklub Gensungen/Felsberg (28:31) an. Die bisherigen Resultate des HSV seien ordentlich, aus der Reihe falle lediglich das 18:34 gegen Kleenheim zum Auftakt. „Aber das ist eine Spitzenmannschaft und nicht unsere Kragenweite“, so Fischer und hält fest: „Ich denke, dass wir in der Oberliga angekommen sind.“
Dazu möchte auch der 19-Jährige seinen Beitrag leisten. 13 Tore erzielte Fischer bislang in vier Spielen, sechs davon zuletzt in Gensungen. „Das war bisher meine beste Leistung für Hünfeld“, sagt er, der unter Müller bislang als gesetzt gelten darf. Fischer, die Fachkraft für Lagerlogistik, erweist sich zunehmend als Fachkraft auf Linksaußen. Das hat auch mit einer Umstellung zu tun.
„Die Jungs haben mich super aufgenommen, wir haben ja alle etwa ein Alter. Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt Fischer. Als absehbar war, dass die Perspektiven in Melsungen überschaubar seien würden, entschloss sich der 19-Jährige für einen Wechsel. Er trainierte mehrere Male unter dem alten Trainer Dominik Jäger mit – und sagte schließlich zu. „Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl“, so der Rotenburger, für den auch eine Rückkehr zu seinem Heimatverein, der TGR, eine Option gewesen sei.
„In Hünfeld wird auf junge Spieler gesetzt, zudem war die Perspektive Oberliga reizvoll“, begründet Fischer die Entscheidung. Dafür nimmt er auch die 45-minütige Anfahrt von seinem Wohnort nach Hünfeld mehrmals pro Woche in Kauf. „Das ist noch im Rahmen und für die Oberliga normal“, sagt Fischer. Am Samstag sollen für ihn und seine Hünfelder nach Möglichkeit der zweite Sieg her. Auch wenn sie eine Wette bereits gewonnen haben. (Tobias Herrling) +++