BUND schlägt Alarm
"Raus aus der Massentierhaltung" - Unterstützung auf Kreisebene
Fotos: Gudrun Schmidl
12.10.2017 / BAD HERSFELD -
Eine zukunftsfähige Landwirtschaft achtet das Wohl der Tiere, schützt Umwelt und Klima und liefert uns gute, gesunde Nahrung. Doch die Realität in Deutschland sieht anders aus: riesige Megaställe mit hundertausenden Tieren und Hauptsache billig. Das ist hierzulande leider Standard geworden. Die immer größeren Tierfabriken scheffeln ein Vermögen in die Taschen der Agrar-Industrie. 100.000 Hühner oder 10.000 Schweine im Stall – das ist effektiv und hält die Kosten gering, klagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland an und führt weiter aus: Die industrielle Massentierhaltung verdrängt die bäuerliche Landwirtschaft. Die Forderung: Jetzt nach der Bundestagswahl muss die neu gebildete Regierung dringend was ändern.
„Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“, steht unter § 1 des Tierschutzgesetzes. Darin steht allerdings nicht, was ein vernünftiger Grund ist, es dennoch zu tun. Die in Bad Hersfeld befragten Bürgerinnen und Bürger wissen sehr gut, dass das Tierschutzgesetz auch für Nutztiere wie Mastschweine, Hähnchen oder Milchkühe gilt. Eine Anpassung der Tiere an die Haltungsbedingungen (Verstümmelung der Tiere) lehnen sie kategorisch ab, denn Tiere dürfen nicht den Ställen angepasst werden.
„Es reicht, wenn wir Fleisch, Milchprodukte und Eier weniger und dafür bewusster genießen“, rät Ulrike Schott. Deshalb hat sie, gemeinsam mit ihrem Mann Reinhold und einigen anderen Mitstreitern die Aktion „Donnerstag isst Veggie-Tag“ in der Region Bad Hersfeld ins Leben gerufen, eine Aktion, die bereits in anderen Städten in Deutschland und international erfolgreich läuft. Sie verweist auf den Vegetarisch/veganer Stammtisch Bad Hersfeld, der immer am 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr im Ristorante La Favola, Hanfsack 7, einen gemütlichen, genussreichen Abend mit guten Gesprächen verspricht.
In naher Zukunft will sie interessierten Bürgerinnen und Bürgern in regelmäßigen Sprechstunden das Engagement vom BUND vorstellen, der sich nicht nur für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, sondern auch für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten und den Schutz des Waldes und des Wassers einsetzt. Gern gesehen sind auch aktive Mitstreiter im Kreisverband Hersfeld-Rotenburg, der aktuell von über 180 passiven Mitgliedern finanziell unterstützt wird. Ann-Kathrin Bäcker ist über ihre dienstliche Handy-Nummer: 015901319424 erreichbar.
Die Forderungen vom BUND an die neue Bundesregierung, die Nutztierhaltung grundlegend umzubauen, kann schon jetzt der Verbraucher durch sein Kaufverhalten beeinflussen, wenn er sich bewusst macht: Grundsätzlich missbilligen alle die Zustände der Massentierhaltung, doch jeder denkt, es sei alles in Ordnung, da keiner etwas unternimmt. (BUND/gs)