Interkommunale Großübung

150 Einsatzkräfte trainieren für den Ernstfall bei Zugunglück mit Auto in Lütter


Fotos: Marius Auth

08.10.2017 / EICHENZELL - Ein Kleinwagen steht in Eichenzell-Lütter quer auf den Gleisen, der herankommende Zug konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen: Sowohl im Zug als auch im Auto sind zahlreiche Verletzte zu befreien und zu versorgen - ein Horrorszenario, auf das Rettungskräfte aber vorbereitet werden. Bei einer interkommunalen Großübung in der regnerischen Freitagnacht arbeiteten 150 Einsatzkräfte Hand in Hand, um die Rettungsmaßnahmen zu optimieren.


Am unbeschrankten Bahnübergang in Eichenzell-Lütter wurde der Kleinwagen im Szenario vom Zug der Hessischen Landesbahn erfasst und 150 Meter mitgeschleift: "Die Herausforderung für die Feuerwehrleute ist, die Einsatzstelle zu erkunden, die Verletzten zu sichten, zu bergen und dem Rettungsdienst zu übergeben. Dafür müssen auch Lichtanlagen aufgebaut werden, um die Örtlichkeit überblicken zu können", erklärt Martin Fischer, Gemeindebrandinspektor von Eichenzell.

Im Zug spielen sich dank der Notfallsimulation des Malteser Hilfsdiensts wahre Dramen ab: Professionell geschminkte Opfer sind nicht nur durch Verletzungen und ihre schwierige Körperposition eine Herausforderung für die Helfer, auch auf die labile psychische Lage muss Rücksicht genommen werden. Am Gleis selbst helfen die konventionellen Bergungsmaßnahmen nichts: Der verletzte Fahrer des Kleinwagens wird übers Dach befreit, das vorher weggeflext werden muss. "Die Feuerwehren der Gemeinde Ebersburg und der Gemeinde Eichenzell sind an der Großübung mit 150 Kräften beteiligt, die Bundespolizei ist mit einem Fahrzeug vor Ort, außerdem der Notfallmanager der Hessischen Landesbahn und ein Koordinator von DB Netze, die für die Realisierung der Übung sehr hilfreich waren", so Fischer. (mau) +++

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