Steuerzahlerbund prangert an

Verschwendung von Geldern: Kraftwerkstraße hält Einzug ins Schwarzbuch

Die 2014 fertiggestellte und noch immer nicht freigegebene Kraftwerkstraße erhitzt nicht nur in Heringen die Gemüter.
Archivfotos: Stefanie Harth

06.10.2017 / HERINGEN (W.) - Die Kraftwerkstraße, die „liebevoll“ von den Heringern als „Millionengrab ohne Mehrwert“ oder als „schönster Wander- und Gassiweg Deutschlands“ bezeichnet wird, ist mal wieder ins Zentrum des Interesses gerückt. Der Bund der Steuerzahler hat ein Auge auf die rund 1,2 Kilometer lange und sechs Meter breite Asphaltmeile geworfen, die parallel zur Wölfershäuser Straße und Bahnstrecke verläuft und seit ihrer Fertigstellung 2014 tabu für den Verkehr ist (OSTHESSEN|NEWS berichtete).



Eigentlich sollten Müll-Laster über die Umgehungsstraße rollen, die zur Abfallverbrennungsanlage EEW Energy from Waste Heringen führt. Eigentlich. Jedoch wurde scheinbar nicht bedacht, dass der zugehörige Bahnübergang gelegentlich von rangierenden Kalizügen blockiert wird. Um Müll-Lastern freie Fahrt zu gewährleisten, muss nachträglich ein Gleis um gute 250 Meter verlängert werden. Ein Planungsfehler, der den Steuerzahler teuer zu stehen kommt, beklagt der Steuerzahlerbund, der die Kraftwerkstraße in seinem aktuellen Schwarzbuch listet.

Damit reiht sich das Bauwerk in die Riege der sinnlosesten Projekte ein, für deren Umsetzung Steuergelder verschwendet wurden. Im schlimmsten Fall könnte die Stadt Heringen auf einer Rechnung in Höhe von über drei Millionen Euro sitzen bleiben, hatte Bürgermeister Daniel Iliev vor zwei Wochen in seiner Rede zur Beratung des Nachtragshaushaltes betont. (sh) +++

Jetzt listet der Bund der Steuerzahler das \"Millionengrab ohne Mehrwert\" in seinem Schwarzbuch.

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