Predigt, Gesang und Theater

"Erntedank bedeutet, nicht alles für selbstverständlich hinzunehmen"

Zum krönenden Abschluss werden Helium Luftballons in den Himmel entsendet
Fotos: Erich Gutberlet

01.10.2017 / FULDA - Zum bundesweit am heutigen Sonntag stattfindenden Erntedankfest wurde auch in der Christuskirche in Fulda ein ganz besonderer Gottesdienst gehalten, der gerade den kleinen Kirchenbesuchern in Erinnerung bleiben wird. Ein buntes Programm vereinte Predigt, Gesang und Theater. Der Altar war mit buntem Gemüse geschmückt, welches die Kinder aus dem evangelischen Kindergarten der Christuskirche selber eingekauft haben. Es soll symbolisch daran erinnern, dankbar zu sein für das, was man hat. Besonders im Vordergrund stand neben dem Erntedank die Kraft der Freundschaft.



 „Man braucht im Leben Freunde,“ so Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl. Eine gute Freundschaft würde auch Freude, Freiheit und Friede mit sich bringen. Doch neben unserem Freund auf der Erde bräuchten wir auch einen Freund im Himmel, betont er, denn auch Gott wolle mit uns befreundet sein. Um den Gottesdienst lebendig zu gestalten und das Thema Freundschaft spielerisch zu vermitteln, führte das “Theater mittendrin“ eine etwas andere Version des Froschkönigs auf. Die Prinzessin ist auf der Suche nach einem Freund, denn alleine zu spielen gefällt ihr nicht. Als sie auf den Frosch trifft, ist sie zunächst angeekelt und verhält sich daher abwertend ihm gegenüber. Nach einer Zeit beginnt sie aber zu realisieren, dass der Frosch ein guter Freund sein kann. Der Frosch verwandelt sich nach dem Kuss nicht in einen Prinzen. Doch trotzdem sieht die Prinzessin ihn mit anderen Augen und mag ihn so, wie er ist: Denn ein Frosch kann ein ebenso guter Freund sein wie ein Prinz.

 Darüber hinaus kam der Auftritt der Kindergartenkinder nicht zu kurz. Der Chor brachte mit verschiedenen Liedern gute Stimmung in das Gotteshaus. Zuvor konnten die Kleinen sich im Kindergarten fotografisch austoben. Ihre Fotos wurden in einer Ausstellung neben dem Altar präsentiert. Auch gemalte Bilder des Personals des Kindergartens fanden dort ihren Platz. Der Nikolaus durfte unter den Mitarbeitenden nicht fehlen.

 Als Pfarrer Kohl über die Schöpfung sprach, kam der Anlass des Erntedankfestes verstärkt zum Ausdruck. „Wir machen uns Sorgen, was wir Menschen aus Gottes Schöpfung gemacht haben,“ gibt er zu bedenken. „Wir fürchten um die Zukunft unserer Kinder.“ Er möchte Gott in diesem Sinne um Vergebung bitten. Um auch aktiv einen kleinen Beitrag zu leisten, wurde die Kollekte an Hungernde unterschiedlicher Länder gespendet, die durch Naturkatastrophen in Not geraten sind. Für Fried-Wilhelm Kohl bedeutet Erntedank, nicht alles für selbstverständlich hinzunehmen. Es sei auch Aufgabe der Kirche, Freude und Dankbarkeit für das Leben zu vermitteln. Kohl möchte in seinem Gottesdienst junge und alte Menschen zusammenbringen. Am Erntedankfest hat er auf eine spielerische Verständigung gesetzt und so besonders die kleinen Gäste angesprochen. „Wenn die Kinder Spaß haben, dann freuen sich die Großeltern auch,“ so Kohl lachend.

Abschießend ließen alle Kinder zusammen mit ihren Familien bunte Luftballons in den Himmel steigen. (Fenja Sürken) +++

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