Art der baulichen Nutzung abgestuft
Keine Brecheranlage im Gewerbegebiet "Im Oberfeld" - Weider splittet Betrieb
Fotos: Nina Bastian
30.09.2017 / EICHENZELL -
In der Sitzung der Gemeindevertretung im Eichenzeller Schlösschens war die Stimmung am Donnerstagabend trotz der guten Nachricht hitzig. Bürgermeister Dieter Kolb stellte den Änderungsantrag, das Gebiet "Im Oberfeld" als Gewerbegebiet auszuweisen. Dadurch sei es der Firma Weider in Zukunft nicht möglich, die Brecheranlage dort zu installieren. "Es ist so kurzfristig, da ich heute erst die Zustimmung von Mike Weider bekommen habe. Er wird seinen Betrieb aufsplitten", erklärte Kolb. Dieser Beschlussvorschlag wurde trotz Gegenstimmen von seitens der SPD und der BLE beschlossen. Diese Nachricht müsste bei allen beteiligten Parteien auf Zustimmung treffen, wurde doch schon über eineinhalb Jahre lang darüber diskutiert, doch dem war nicht so. Grund dafür: Die Fraktionen bekamen den Änderungsantrag ohne Vorwissen während der Gemeindevertretersitzung vorgelegt.
Obwohl die Sitzung zweimal unterbrochen und der Ältestenrat einberufen wurde, kam es zum Beschluss. In der heutigen Sitzung wurde ausschließlich darüber abgestimmt, das die bisher festgelegte Art der baulichen Nutzung des Gebietes "Im Oberfeld" von einem Industriegebiet (GI) auf ein Gewerbegebiet (GE) abgestuft wird. Die Firma Weider wird die genannte Fläche zukünftig als Betriebshof und Lager nutzen, erläuterte Kolb. "Ich möchte hier eine Kompromisslösung anbringen und durchsetzen, um die mit Übertreibungen und falschen Informationen von der Interessengemeinschaft "Kein Schredder" bei Teilen der Bürgerschaft verursachte Hysterie und Spaltung zu beenden." Kolb möchte den Frieden in der Gesamtgemeinde wiederherstellen und längerfristige emotionale und rechtliche Streitigkeiten verhindern. "Ich verurteile die Art und Weise des geführten Protestes noch immer, da dieser mit vielen Übertreibungen, Unwahrheiten und persönlichen Diffamierungen einherging."
Alternative Fläche für Brecheranlage vorgeschlagen
Mike Weider, Firmeninhaber von "Weider-Erdarbeiten", würde auf das Brechen im Gewerbegebiet "Im Oberfeld" verzichten, sofern ihn für den Betrieb des Brechens geeignete Flächen zur Verfügung gestellt werden. Und diese besagte alternative Fläche gebe es laut Kolb auch schon. "Es wurde von der Verwaltung eine Fläche in der Gemarkung Welkers als potentiell geeignete Fläche in die Diskussion eingebracht." Diese liegt an der Zufahrt der A66 auf die A7 entlang des gemeindlichen Verbindungsweges zwischen der K60 Richtung Melters und dem Industriepark Rhön der Straße "Zum Lingeshof". "Diese Fläche befindet sich im Besitz der Gemeinde Eichenzell und wurde dieser durch das Flurbereinigungsverfahren zugeteilt." Spätestens zu diesem Zeitpunkt überschlugen sich die Fragen der Anwesenden. Aufgrund des Zuschnitts, der Lage und des starken Gefälles der präsentierten Fläche, sei eine gewerbliche Nutzung dieser sehr schwierig. Gebäude seien dort nicht möglich, da es keine geordnete Zuleitungsmöglichkeit in ein öffentliches Kanalnetz gebe.