Eröffnungsstück in der Katharinenkirche
Fränkischer Schwank „Fichtn im Weiher“ eröffnet Steinauer Puppenspieltage

Fotos: Dietmar Kelkel
25.09.2017 / STEINAU - Die Steinauer Puppenspieltage feiern vom 23. September bis 4. Oktober unter dem Motto „Das Beste und Neues“ Jubiläum. Den Auftakt der 25. Auflage bildete am Samstagabend das Theater Kuckucksheim mit den „Fichtn im Weiher odder vier Tempramente in voller Fahrt“.
Apropos „Fichtn im Weiher“: Puppenspieler Stefan Kügel bewies einmal mehr sein schauspielerisches Talent, sang und spielte die grundverschiedenen Typen Sanka, den Scherzkeks, der „bossidief“ denkt, Muli, den Melancholiker, Fleggo, den Phlegmatiker, der sich lieber „a Rundl aufs Ohr leecht“ und Koller, den Choleriker und Profi, der einfach nicht akzeptieren kann, dass der Notruf auf hoher See nicht funktioniert, traumhaft gegeneinander aus. Lässt sie streiten, schimpfen und lachen. Einfach genial, wie er hinter der Bühne in die Kostüme seine Marionetten schlüpfte, ohne dass die Geschichte auch nur für eine Sekunde ins Stocken geriet.
250 Zuschauer genossen das spannende, unterhaltsame und vielleicht sogar ein wenig melancholische Eröffnungsstück in der Katharinenkirche aus vollen Zügen. Zumindest wenn Stefan Kügel Muli, den Melancholiker, zu Wort kommen lässt. Für so viele Besucher wäre im Rathauskeller nicht genügend Platz gewesen. Der Meister der Mimik und des schrägen Humors schnitt eigentlich lieber seine Grimassen und schien sich diebisch zu freuen, als auf dem Floß der Proviant aus ging und das Bierfass leer war und es richtig Zoff gab.