Rathauschef krankgeschrieben

Malte-Jörg Uffeln (54) bleibt Bürgermeister: 66 Prozent gegen die Abwahl

Gespannte Blicke auf die Zwischenergebnisse
Fotos: Julius Böhm

25.09.2017 / STEINAU/Str. - Das Abwahlverfahren gegen den amtierenden Bürgermeister der 11.000-Einwohner zählenden Brüder-Grimm-Stadt Steinau an der Straße, Malte-Jörg Uffeln (54), ist gescheitert. 66,6 Prozent der 8.400 wahlberechtigten Bürger (Wahlbeteiligung 55 Prozent) haben gegen die Abwahl und somit für ihren Bürgermeister gestimmt. Nur 33,4 Prozent waren dafür. Uffeln selbst war am Sonntagabend zur Verkündung der Wahlergebnisse nicht vor Ort. Er sei krankgeschrieben, hieß es.



Auch kaum ein Stadtverordneter fand den Weg ins Rathaus. Einer der wenigen war Marcus Pauli (BGM), der sich auch wunderte: "Ich kann nicht sagen, warum so wenige Stadtverordnete hier sind. Es gab keine Absprache oder so etwas", sagte er zu OSTHESSEN|NEWS. Demnach gibt es auch keine Stimmen zum Bürgerentscheid der Steinauer. Wegen mehr als 1.800 Briefwählern zog sich die Auszählung des Abwahlverfahrens bis kurz vor Mitternacht hin.

21 der 31 Stadtverordneten stimmten im Juni für ein Abwahlverfahren. Anlass dafür war eine Widmung Uffelns, die er in eine Biografie über Hitler-Sekretär Bormann schrieb. Er nutzte die Abkürzung "mF", die auch als "Mein Führer" gelesen werden kann, nannte den Adressaten "Paladin" - so nannte Adolf Hitler seinen Stellvertreter Herrmann Göring - und schrieb das Datum 20. April - Hitlers Geburtstag.

Uffeln beschrieb die Widmung als "großen Fehler", wies aber jede braune Gesinnung von sich. (jub) +++



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