"Tag der Jagd"

Faszination roter Sport: Greifvogelschau und Schleppjagd auf Schloss Fasanerie


Fotos: Carina Jirsch

25.09.2017 / EICHENZELL - Umgeben von den historischen Mauern Schloss Adolphecks fand am Sonntag in Eichenzell der "Tag der Jagd" statt. Die Klänge der Jagdhornbläser hallten über den Paradehof und lockten viele Interessierte und Jagdbegeisterte zum Highlight des Tages: die Schleppjagd mit der Taunusmeute.



Hundegeläut, Hufgeklapper und Jagdrufe: Für die Besucher war das Ereignis auf Schloss Fasanerie ein echtes Erlebnis. Rund 30 Foxhounds und 17 Reiter nahmen an dem Spektakel teil. "Die Jagdreiter Fulda haben sich vor 20 Jahren gegründet. Sie wollten das Schleppreiten in der Region wiederbeleben und führen jedes Jahr ein bis zwei Schleppjagden durch", erklärte der Vorsitzende der Jagdreiter Fulda, Klaus Becker: "Der Sport in Rot ist ein Ausdruck gelebter Tradition." Ziel sei es, den Brauch der Jagdreiterei und des Parforcehornblasens aufrechtzuerhalten. "Das Jagdreiten ist in Deutschland ein Jagen ohne Blutvergießen", so Becker. Die zweite Vorsitzende des Vereins, Sabine Walter, legte als Schleppenlegerin mit Tropfkanistern die Fährte. "Die Schwierigkeit für den Pikör ist es, die Hundemeute zurückzuhalten", sagte Becker. Und es dauerte nicht lange, da bekamen die Jagdhunde das Signal und rasten quer über das Gelände von Schloss Fasanerie. "Der Jagdtrieb ist ein Ur-Instinkt", erklärte der Vorsitzende. Nachdem zwei kurze Schleppen vorgeführt worden waren, bekamen die Hunde im Paradehof von Schloss Fasanerie ihre Belohnung - für die Besucher ein wahres Spektakel.
Staunen konnten Groß und Klein auch bei der großen Greifvogelschau. Lisa und Volker Walter von der Falknerei Walter präsentierten gleich mehrere Greifvogelarten. Vor allem für die Kinder war es etwas ganz Besonderes, als ein großer, vier Kilo schwerer Adler mit über zwei Metern Spannweite ganz dicht über den Köpfen des Publikums hinwegflog. Mucksmäuschenstill wurde es, als Falkner Volker Walter seine Eule vorführte. Fast lautlos schwebte das Tier an den Zuschauern vorbei. "Eine Eule kann eine Maus in über 100 Meter Entfernung laufen hören." Dass bei Flug-Shows nicht immer alles reibungslos läuft, zeigte die Vorführung des Falken. Anstatt wie gewohnt auf dem Handschuh des Falkners zu landen, drehte der Vogel noch einige Ehrenrunden über das historische Schloss, bis er nach gut 30 Minuten von Lisa Walter wieder aufgefunden werden konnte. Die Greifvogelexperten nahmen es mit Humor.

Den ganzen Tag über konnten sich Jung und Alt bei Lutz Biesterfeld im Bogenschießen versuchen. Für das passende Feeling sorgten auch die Jagdhornbläserkorps aus Petersberg. Darüber hinaus gab es Schlossführungen zum Thema "Falkenjagd im Barock", und auch die Sonderausstellung "Höfische Jagd in Hessen" war geöffnet. (Julissa Bär) +++

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