Bürgermeisterbewerber auf Prüfstand
Sachliche Töne vor vollem Haus: Bewerberquartett rührt Werbetrommel
Archivfoto: O|N
20.09.2017 / SCHENKLENGSFELD -
Von Politikverdrossenheit keine Spur: Volles Haus herrschte am Dienstagabend beim Diskussionsforum der Hersfelder Zeitung (HZ) in der Schenklengsfelder Großsporthalle, das unter dem Titel „Wer wird Bürgermeister in Schenklengsfeld?“ stand. Hans Georg Bock (unabhängig), Udo Langer (Die Bürgerliste), Carl Christoph Möller (parteilos) und Gunter Müller (SPD) ließen sich fünf Tage vor dem Wahltag von Redaktionsleiter Kai A. Struthoff auf den Zahn fühlen. Dabei lieferte sich das Kandidaten-Quartett einen fairen, sachlichen Wahlkampf.
Haushaltskonsolidierung. Rathaussanierung. Straßenbeiträge. Gewerbeansiedlung. Demografischer Wandel. Medizinische Versorgung. Mit spitzfindig formulierten Fragen versuchte der Moderator, das Quartett aus der Reserve zu locken. „Einen Schuldenabbau bekommen wir kurzfristig nicht geregelt. Wir müssen mittel- oder langfristig schauen“, betonte Hans Georg Bock. An kleinen Stellschrauben drehen will Udo Langer, der auf interkommunale Zusammenarbeit, Energie-Einsparung und eine schlanke, effiziente Verwaltung baut. Carl Christoph Möller schwebt vor, Einnahmen über Gewerbeansiedlungen und Tourismus zu generieren. „Ich will keine kühnen Versprechen geben“, untermauerte Gunter Müller. „Wir müssen junge Familien, Gewerbe und Investoren für unsere Gemeinde begeistern und auf interkommunale Zusammenarbeit setzen.“
Stichwort „Gewerbeansiedlung“: Über ein kleines Autohaus und Fachärzte – sprich: Kleingewerbe und mittelständische Betriebe – würde sich Hans Georg Bock freuen. Udo Langer hält es für wünschenswert, wenn sich kleine und mittelständische Handwerksbetriebe in Schenklengsfeld niederlassen würden. Carl Christoph Möller würde die Steuern senken – die Hebesätze seien entscheidend. „Das ganze Leben dreht sich vornehmlich ums Geld“, meinte der selbständige Unternehmer. Gunter Müller warnte davor, sich auf ein spezielles Unternehmensfeld zu konzentrieren. „Eine Ansiedlung kommt immer spontan. Der Zusammenhalt in der Gemeinde ist entscheidend.“