Einst Spieler, jetzt Sportdirektor
Sead Mehic warnt vor Offenbacher Pokal-Aus gegen Lehnerz
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20.09.2017 / FUSSBALL -
Highlight im Hessenpokal: Der TSV Lehnerz empfängt am Mittwoch (19 Uhr) den Regionalligisten Offenbacher Kickers. Eine Begegnung, die bereits vor sechs Jahren stattfand. Damals wie heute beim OFC: Sead Mehic. Mittlerweile aber in einer anderen Funktion.
16. März 2011: Die Offenbacher Kickers gastieren im Hessenpokal beim TSV Lehnerz. Im Fuldaer Stadion empfängt der damalige Verbandsligist den damaligen Drittligisten. Der TSV, vor sechs Jahren angeleitet vom heutigen Petersberger Trainer Rolf Gollin, schlägt sich wacker und ist drauf und dran, dem großen Favoriten ein Bein zu stellen. Dann berührt der jetzige Großenlüderer Sascha Hasenauer den Ball mit der Hand im Strafraum. Steffen Haas verwandelt aus elf Metern und erspart dem OFC den Gang in die Verlängerung. Damals Kickers-Akteur: Sead Mehic.
In der Domstadt aber ist der Offensivspieler verletzt, verfolgt das harte Stück Arbeit nur von der Seitenlinie. „Ich wurde kurz zuvor an der Leiste operiert und war zum Zuschauen gezwungen“, blickt Mehic im Gespräch mit ON|Sport zurück. Sechs Jahre später sind die Kickers erneut zu Gast in Fulda. Wieder geht es gegen den TSV Lehnerz, wieder im Hessenpokal. Auf eine Wiederholung der damaligen dramatischen Begegnung kann Mehic aber gerne verzichten.
Warum der ehemalige Trainer der SG Bad Soden so eindringlich vor dem Hessenligisten warnt, liegt auf der Hand: Im letzten Jahr scheiterte der OFC an den Sportfreunden Seligenstadt, ebenfalls ein Hessenligist. „Wir wollen in das Finale und dann in den lukrativen DFB-Pokal. Es muss unser Anspruch sein, zu gewinnen“, so Mehic. Aber: Der Unterschied zwischen beiden Vereinen ist seit dem Spiel vor sechs Jahren kleiner geworden. Eine Liga trennt die beiden Klubs nur noch, damals waren es noch drei gewesen.
Mehic will Klub konsolidieren
„Man merkt, dass der Verein bei Fans und Sponsoren Vertrauen zurückgewinnt. Es ist wichtig, Ruhe in den Verein zu bekommen“, so Mehic, der sich für den Nachwuchs verantwortlich zeichnet. „Das ist auch unsere Pflicht, Jugendspieler auszubilden und dann in die erste Mannschaft zu integrieren. Mittlerweile stehen sechs Spieler aus unserem Nachwuchs im Kader“, freut sich Mehic über die ersten Früchte der Arbeit.
Wo dieser Weg hinführen soll, mag Sead Mehic nicht voraussagen. Nur so viel: „Ein Aufstieg ist für uns kein Muss.“ Dass ein Verein mit einer so großen Tradition und diesem Potential höher spielen müsste, ist auch Mehic bewusst. „Ich höre das immer wieder, dass wir mindestens in der 2. Liga spielen müssten. Aber für uns zählt es, uns zu konsolidieren und sauber zu arbeiten.“ Zunächst aber steht der Pokal gegen Lehnerz an. Sead Mehic wird wieder nur zuschauen. Diesmal aber völlig freiwillig. (Tobias Herrling) +++