Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt.

Internationales Freundschaftsfest - Gedankenaustausch über kulturelle Grenzen hinweg

Afrikanische Trommeln
Fotos: Gudrun Schmidl

18.09.2017 / BAD HERSFELD - Menschen vieler Nationen begegneten sich unter dem Motto: „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ beim 32. Internationalen Freundschaftsfest am Sonntag im Bürgerhaus Hohe Luft, zu dem die evangelische Stadt- und Johanneskirchengemeinde in Zusammenarbeit mit dem IKuZ Bad Hersfeld, dem Verein für Internationale Jugendarbeit, der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit, der Auferstehungsgemeinde Hohe Luft und der katholischen Kirchengemeinde St. Lullus sowie dem Fachdienst Migration eingeladen hatte. Landrat Dr. Michael Koch übernahm die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung.



Trotz des Endspurts im Wahlkampf ließ es sich Staatsminister Michael Roth auch in diesem Jahr nicht nehmen, die Anwesenden zu begrüßen. Er wandte sich eindringlich an alle anwesenden, wahlberechtigten deutsche Staatsbürger mit der Bitte, zur Wahl zu gehen und eine demokratische Partei zu wählen. „Wir müssen verhindern, dass Menschen anderen Menschen mit Aggressivität, Vorurteilen und Intoleranz begegnen und diesen Hass auf politischer Ebene schüren“. Roth ergänzt: „Europa ist ein Kontinent des Austausches und des Dialogs“. Auch Pfarrer Carsten Roehr verurteilte die Stimmungsmache gegen andere Menschen und erinnerte an die Nazi-Herrschaft. "Das sollte in diesem Land nicht wieder gewählt werden", mahnt er.

Erster Stadtrat Gunter Grimm beleuchtete in seiner Ansprache das Thema Heimat. „Heimat kann man vielfältig definieren, Heimat ist mehr als der Ort, an dem man geboren oder aufgewachsen ist. Manchmal ist Heimat der Mensch, sind die Menschen, denen man richtig nahe ist, bei denen man sich sicher, geborgen und geliebt fühlt“. Gunter Grimm wandte sich an die Menschen, die hierher gekommen sind und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sie ihre Heimat mitten unter uns gefunden haben. Er fügt an: „Der Status des miteinander Leben bedarf immer wieder der Überprüfung – der Justierung! Und dies ist kein „einseitiger“ Vorgang.

Zur Begrüßung und zwischen den einzelnen Redebeiträgen überraschte Musikschulleiter Timo Wichmann mit seinem Spiel auf der afghanischen Rabah, ähnlich einer Gitarre. Nicht ganz zufällig hat er das Instrument aus seiner Sammlung ausgesucht, denn sein musikalischer Beitrag sollte zu dem Anlass passen. International gestaltete sich das abwechslungsreiche und mitreißende Nachmittagsprogramm, das von Pfarrer Frank Nico-Jaeger moderiert und von dem Internationalen Tanzverein Bebra, dem Chor Rjabinuschki und Mitwirkenden der Tanzschule Fründ gestaltet wurde. Balinesischer und orientalischer Tanz, ungarischer und indonesischer Gesang komplettierten das Programm, auf das vorab afrikanische Trommeln einstimmten. Passend zum diesjährigen Schwerpunktthema: „Afrikanische Union“. stellte Ajcoko aus Togo Land und Leute ihrer früheren Heimat und den in Bad Hersfeld gegründeten, oben genannten Verein vor.

Wie immer konnten sich die zahlreichen Mitwirkenden und Gäste am vielfältigen, schmackhaften Mittagsbüffet und an der reichhaltigen Kuchentheke für einen geringen Obolus bedienen. Die Kuchen waren allesamt selbst gebacken, die Speisen überwiegend aus eigener Herstellung, aber auch ortsansässige Restaurants brachten verschiedene Köstlichkeiten als Spende vorbei. In dieser offenen und herzlichen Atmosphäre kam es zu einem regen Gedankenaustausch über alle kulturellen Grenzen hinweg. (Gudrun Schmidl) +++



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