Hör mal im Denkmal!

Vogelsberger Kultur- und Geschichtsverein besucht Schloss Birstein


Foto: Privat

13.09.2017 / REGION - Einmal im Jahr öffnet das Schloss Birstein seine Pforten für Besucher – immer am Tag des offenen Denkmals. Dann gibt es im weißen Saal ein Konzert. Der weiße Saal ist unbestritten einer der schönsten Repräsentationsräume in Hessen, von den Eltern des jetzigen Erbprinzen Alexander aufwändig saniert, wie dieser einleitend erläuterte. Die Tradition der Konzerte begründete seine Mutter vor 20 Jahren.



In diesem Jahr spielte ein hochrangiges Trio mit Nami Ejiri, einer Pianistin aus Japan. Sie hat schon viele internationale Preise gewonnen. Auf der Stradivari aus dem Jahr 1727 spielte Professor Koh Gabriel Kameda. Seit 2010 lehrt er an der Hochschule für Musik in Detmold. Elisabeth Fürniss strich den Bogen über die Saiten des Cellos. Sie war über 20 Jahre Mitglied des Sinfonieorchesters in Münster. Einleitend erzählte sie, wie die Stücke entstanden, wie sie in der Zeit vom Publikum aufgenommen wurden und auch wie die Komponisten selbst dazu standen. Zunächst erklang ein Klaviertrio von Ludwig van Beethoven gefolgt von einem weiteren Klaviertrio, diesmal von Johannes Brahms.

In der Pause wurden bei schönstem Sonnenschein im Schlosshof kalte Getränke und kleine Häppchen serviert. Zugleich war es eine gute Gelegenheit für die Gäste sich über die wunderschöne Musik auszutauschen. Nach der Pause folgte ein Klaviertrio von Antonin Dvorák. Die Virtuosität der Künstler und das fürstliche Ambiente sorgten für einen stimmungsvollen Nachmittag.

Zuvor hatte die Gruppe den Vogelsberger Dom in Unterreichenbach besichtigt. Die 250 Jahre alte Kirche ist im Inneren mit naturbelassenem Holz sehr schlicht und ohne jede Verzierung oder Malerei ausgestaltet. Nichts sollte den Besucher von Gottes Wort ablenken. Gottesdienste, Hochzeiten oder Taufen waren streng nach der reformierten Lehre konzipiert. Die Kirche ist sehr groß. 1.000 Menschen finden in ihr Platz. Die Bewohner der zur Kirchengemeinde gehörenden Dörfer saßen in getrennten Blöcken. Peter Kauck, Vorsitzender des dortigen Geschichtsvereins, informierte die Besucher über Bau und Geschichte der Kirche mit ihrer Zugehörigkeit zum fürstlichen Haus Isenburg. +++



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