Peter Tauber (CDU) ganz persönlich

"Ich bin lieber zu Hause, denn da bin ich einfach nur der Peter"

O|N-Reporter Julius Böhm im Gespräch mit Peter Tauber
Fotos: Christian P. Stadtfeld

20.09.2017 / FULDA / GELNHAUSEN - Die Aufgabe von CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber könnte man recht simpel definieren: die Wahl gewinnen. Was einfach klingt und nach derzeitigen Umfragen auch zu gelingen scheint, hat Tauber und seinem Team eineinhalb Jahre intensiver Vorbereitung abverlangt. Wir haben den MKK-Abgeordneten getroffen - im persönlichen Gespräch, ganz ohne Wahlkampfmodus.



Bei derzeit 38 Prozent in den Umfragen bekommt Tauber als Wahlkampfmanager viel Lob, auf den Deckel gab es in diesem Jahr aber auch schon. Sein Mini-Job-Tweet löste viel Kritik aus. „Meine Mutter regt sich über negative Presse immer mehr auf als ich. Man darf das Negative nicht zu sehr an sich heranlassen, wobei in diesem Fall habe ich einen ganz klaren Fehler gemacht und mich deshalb auch entschuldigt.“

Mit 43 Jahren ist Tauber der jüngste Generalsekretär in der Geschichte der Union. Doch nicht nur die Partei nach außen vertreten oder wahlkämpfen gehören zu seinem Job. Tauber muss der Stein im Schuh der Partei sein und den Kollegen regelmäßig den Spiegel vorhalten. „Das ist keine leichte Aufgabe, denn ich bin erst seit 2009 im Bundestag und muss selbst noch viel lernen“, so der 43-Jährige, „aber Kritik von Partei-Freunden ist besser als später von den anderen Parteien.“

Politiker wollte Tauber eigentlich nicht werden. „Ich war zwar schon immer am politischen Geschehen interessiert, habe mich aber eher in der dritten oder vierten Reihe gesehen - beim Zuarbeiten. Heute empfinde ich mein Amt als große Ehre. Mein Leben lang möchte ich das aber nicht machen. Es gibt sehr aufregende, aber auch aufreibende Tage.“ 

Zu Hause ist's am schönsten

In seiner osthessischen Heimat fühlt sich Tauber am wohlsten. "Deshalb versuche ich auch, jedes Wochenende nach Hause zu kommen - auch wenn es anstrengend ist mit der vielen Fahrerei. Wenn ich hier aber zum Handball gehe oder mit meinen Freunden etwas unternehme, bin ich einfach der Peter und nicht der Herr Generalsekretär", so Tauber. Viele seiner Kollegen würden nicht erkennen, dass es bei all der Aufmerksamkeit nicht um sie als Person ginge. "Wir Politiker sind austauschbar und bekleiden letztlich auch nur ein Amt. Das muss man sich immer wieder klar machen."

Abschalten kann Tauber am besten beim Laufen. "Da kann ich Musik hören, bekomme keine Anrufe und bin ganz für mich." Sieben Marathons hat er schon beendet. Das nächste Ziel ist der Frankfurter Marathon. "Ansonsten gehe ich gerne essen, lese ein Buch oder treffe Freunde - also nicht sehr spektakulär." (Julius Böhm) +++

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