Steigende Einkommen gegen Kaufkraft

Lohn-Plus für 7.800 Gastro-Beschäftigte gefordert


Foto: privat

11.09.2017 / MAIN-KINZIG-KREIS - Mehr Geld an Theke und Tresen: Die rund 7.800 Gastro-Beschäftigten im Main-KinzigKreis sollen mehr Geld bekommen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor der zweiten Tarifverhandlung für die Branche am kommenden Donnerstag den 14. September. Die Gewerkschaft verlangt ein Lohn-Plus von monatlich 140 Euro in allen Lohngruppen.



„Das Gastgewerbe im Rhein-Main-Gebiet verzeichnet seit Jahren steigende Gästezahlen und wachsende Umsätze“, sagt NGG-Regionalchef Peter-Martin Cox. Es sei höchste Zeit, dass die Beschäftigten hiervon einen fairen Anteil abbekämen. Die harte Arbeit im Service – oft nachts oder am Wochenende – mache es immer schwieriger, noch Fachkräfte zu finden. Höhere Löhne seien ein entscheidender Beitrag, um wieder mehr Schulabgänger für die Arbeit im Restaurant oder Hotel zu gewinnen.

„Selbst ein Oberkellner hat in der Region heute große Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Die Löhne müssen kräftiger als bisher steigen, damit die Menschen effektiv mehr in der Tasche haben“, betont Cox. Der Gewerkschafter bezieht sich hierbei auf eine aktuelle Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Danach sind im Main-Kinzig-Kreis 13,7 Prozent der Menschen von „Kaufkraftarmut“ bedroht. Von ihrem Einkommen bleibt ihnen nur noch wenig für den privaten Konsum übrig. Nach Einschätzung von Gewerkschafter Cox gehörten zu dieser Gruppe besonders viele GastroBeschäftigte. „Und es dürften noch viel mehr werden – wenn sich die Arbeitgeber im hessischen Gastgewerbe nicht bewegen.“ (pm) +++

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