Talente fördern, Defiziten begegnen
Bewegungscheck: Zweitklässler im bundesweiten Vergleich leistungsstark
Foto: V. Schöppner
10.09.2017 / FULDA -
Bereits zum achten Mal wird derzeit der Bewegungs- und Talentcheck an den Grundschulen im Landkreis und in der Stadt Fulda in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaften der Universität Bayreuth durchgeführt. Noch bis zum 22. September werden rund 1850 Zweitklässler von 63 Grundschulen auf ihre sportmotorische Leistungsfähigkeit getestet.
Buntes Treiben herrschte während der Auftaktveranstaltung zum diesjährigen Bewegungscheck in der Sporthalle der Don-Bosco-Schule in Künzell. Über 80 Schülerinnen und Schüler der 2. Klassenstufe der Florenbergschule in Pilgerzell waren nach Künzell gekommen, um ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: Sit-ups, Liegestütze, Sprints, Sprünge und Ausdauerläufe ersetzten an diesem Tag den regulären Schulunterricht. An elf verschiedenen Stationen wurde die Fitness der jungen Sportler mit unterschiedlichen Kraft-, Schnelligkeits-, Gleichgewichts-, Ausdauer- und Koordinationsübungen überprüft.
Dass immer mehr Kinder in ihrer Freizeit lieber vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen, anstatt Sport zu treiben, ist keine neue Entwicklung. Mit dem Bewegungscheck verfolgen die Initiatoren das Ziel, alle teilnehmenden Kinder zu einem gesundheitsbewussten Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie zum regelmäßigen Sport in der Freizeit zu motivieren. Mit Hilfe des zweistufigen Testverfahrens sollen die individuellen Stärken und Schwächen der Zweitklässler bei den motorischen Fähigkeiten erkannt werden. Finanziell unterstützt wird der Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck von Sponsoren wie der Sparkasse Fulda und der Schwenninger Krankenkasse.
Sportwissenschaftler Professor Andreas Hohmann von der Universität Bayreuth, der den Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck gemeinsam mit Stadt und Landkreis Fulda im Jahr 2010 ins Leben gerufen hat, ist stolz auf eine positive Entwicklung. „Über 13.000 Kinder wurden in den letzten acht Jahren getestet. Dabei fällt immer wieder auf, dass die Zweitklässler aus der Region Fulda im bundesweitem Vergleich top aufgestellt sind.“ Neben der Talentförderung geht es auch um die Unterstützung von Kindern mit Defiziten, denen eine freiwillige Bewegungsförderung durch das KidNess in Fulda angeboten wird.
Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt wünscht sich für die Zukunft, dass die Ergebnisse des Fuldaer Bewegungs- und Talentchecks noch stärker als gezielte Maßnahme zur Sportförderung in der Region eingesetzt werden. „Nach wie vor landen zu viele Kinder in der für sie falschen Sportart, wodurch ihre Erfolgsaussichten begrenzt sind. Aus den individuellen Sportprofilen geht hervor, für welche Sportarten die Nachwuchssportler besonderes Talent mitbringen“, erläutert Schmitt. +++