Von Säbelrasseln und Krisenprävention
Konfliktmanager Tom Koenigs (Grüne): „Man kann Frieden machen“
Fotos: Stefanie Harth
08.09.2017 / BAD HERSFELD -
71 Jahre war Tom Koenigs (Grüne) alt, als ihn im Frühjahr 2015 der damalige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum Sonderbeauftragten berief, um den Friedensprozess in Kolumbien im Auftrag Deutschlands zu unterstützen und voranzubringen. „Man kann Frieden machen“, sagt der scheidende Bundestagsabgeordnete und menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, der sich in den Ruhestand verabschiedet.
„Wenn man Frieden haben will, muss man einen langen Atem haben“, berichtet er. Die internationale Gemeinschaft, auch Deutschland, stehe in der Pflicht. Ob Kosovo, Afghanistan, Nordkorea oder Ukraine: Man müsse versuchen, die Konflikte über Verhandlungen zu lösen. „Deutschland muss sich politisch stärker für die Prävention von Konflikten einsetzen und die entsprechenden Kapazitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausbauen“, untermauert Koenigs. Die Bundesregierung müsse mit Nachdruck darauf drängen, dass geltendes humanitäres Völkerrecht respektiert werde – bis hin zur strengeren Kontrolle der eigenen Rüstungsexporte.