Schlimmes Ende eines EU-Projektes
400 Ziegen in der Rhön wegen Pseudotuberkulose gekeult
Fotos: Landratsamt Bad Kissingen
07.09.2017 / REGION -
Ein hoffnungsvoll begonnenes Projekt zu Landschaftspflege und Umweltschutz in der Rhön ist Anfang August kläglich gescheitert: eine Herde mit 400 Ziegen musste gekeult werden, weil sich die Tiere mit einem hochansteckenden Bakterium (Erreger, Corynebacterium pseudotuberculosis) infiziert hatten. Wegen des Befalls mit Pseudotuberkulose war ihr Gesamtzustand äußerst schlecht, sie mussten wegen der Ansteckungsgefahr im Stall gehalten werden, litten in der Folge auch unter Leber- und Magenerkrankungen, so dass mehrere Fachleute keine Alternative zur Tötung sahen. "Auch der behandelnde Tierarzt hat keine andere Möglichkeit mehr gesehen und die 'Ausmerzung' der Herde empfohlen", sagt Thomas Schoenwald, zuständig für die Abteilung Bauen und Umweltschutz im Landkreis Bad Kissingen.
Wodurch sich die Ziegen mit dem Virus infiziert haben, steht noch nicht fest. Dem Halter sei deshalb aber keinerlei Vorwurf zu machen. "Das war höhere Gewalt", konstatiert Schoenwald. Nach der Keulung der Tiere habe man den Vertrag, der sowieso im Oktober auslaufen sollte, im gegenseitigen Einvernehmen aufgehoben. Das war offenbar das traurige Ende eines vielversprechenden Projektes. Das Landratsamt und das Veterinäramt Fulda, die O|N ebenfalls telefonisch und schriftlich um eine Stellungsnahme zu der Keulung gebeten hatte, hat sich bislang nicht geäußert. (Carla Ihle-Becker) +++