Vorreiter im Landkreis

Feuerwehr Rothemann macht bei digitaler Alarmierung den Anfang


Fotos: privat

07.09.2017 / EICHENZELL - Benötigt ein Bürger die Hilfe der Feuerwehr, ist oftmals Eile geboten. Damit diese Hilfe zeitnah eintrifft, ist vor allem eine zügige und zuverlässige Alarmierung der Einsatzkräfte von großer Bedeutung. Bislang erfolgte diese Alarmierung mit der analogen Technik über sogenannte 5-Ton-Folgen, welche via Funk ausgesendet werden und dann die Sirenen und Funkmeldeempfänger auslösen. "Insbesondere im ländlichen Bereich ist auch oftmals eine Portion Glück dabei, ob die Meldeempfänger auslösen oder man die Alarmdurchsage der Rettungsleitstelle einwandfrei verstehen kann" schildert Marc Hainer, stellvetretender Gemeindebrandinspektor der Feuerwehr Eichenzell.



Diese Technik wird nun schrittweise durch digitale Funktechnik, auch TETRA genannt, abgelöst. Bereits seit mehreren Jahren schreitet der bundesweite Ausbau des digitalen Funknetzes voran, wobei man in Hessen Wert auf eine besonders gute Funkversorgung gelegt hat, um neben dem Funken auch eine Alarmierung über TETRA zu ermöglichen. Somit muss das analoge Funknetz, über welches bisher die Alarmierung erfolgte, nicht zusätzlich unterhalten werden.

Seit drei Jahren funken die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde Eichenzell bereits über das digitale Netz. "Eine anfängliche Skepsis über die neue Technik ist schnell verflogen, wir haben bislang gute Erfahrungen gesammelt", erklärt Hainer, der auch von den Vorzügen der TETRA-Alarmierung überzeugt ist: "Wir haben eine sehr gute digitale Funkversorgung in der Gemeinde, es wurden bislang keine Funklöcher von den Feuerwehren der Ortsteile gemeldet."

 Bei den neuen Geräten, auch Pager genannt, werden statt wie bisher einer Sprachdurchsage nun alle wichtigen Informationen verschlüsselt als Textnachricht gesendet und auf dem Display angezeigt. Weitere Vorteile der neuen Technik: Jedes Gerät besitzt eine BOS Sicherheitskarte, ähnlich einer SIM Karte beim Mobiltelefon und ist auf den jeweiligen Feuerwehrangehörigen personalisiert. Bei Verlust kann das Gerät gesperrt und somit ein Missbrauch vermieden werden. Des Weiteren ist eine wesentlich individuellere Alarmierung der Einsatzkräfte möglich, als dies bisher der Fall war. Als einziges Manko ist die Größe der Geräte zu nennen: "Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich immer wieder zu hören bekomme. Technisch bedingt ist der Pager fast doppelt so groß wie sein analoger Vorgänger. Da muss man sich erst noch dran gewöhnen. Ich bin aber zuversichtlich, dass man sich mit der Zeit dran gewöhnt und die nächste Generation handlicher ausfällt", sagt Raphael Baumann, Wehrführer der Feuerwehr Rothemann.

Feuerwehren der Gemeinde Eichenzell sind Vorreiter im Landkreis

Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rothemann sind die ersten im Landkreis Fulda, die mit den Pagern ausgestattet wurden und bereits über diese Technik alarmiert werden. Von der Gemeinde Eichenzell wurden im ersten Schritt insgesamt 156 Pager beschafft und dabei rund 81.000 Euro investiert. Es ist geplant, in den kommenden zwei Jahren weitere Geräte zu beschaffen, um möglichst alle der rund 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde Eichenzell damit ausstatten zu können. +++

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