Staatsanwaltschaft Fulda bestätigt:

Durchsuchungen in Druckerei wegen Betrugsvorwurf - geschönte Auflage?

Die Staatsanwaltschaft Fulda bestätigt: Durchsuchungen in Druckerei wegen Betrugsvorwurf.
Symbolbild

02.09.2017 / FULDA - In Fulda macht seit Donnerstag vergangener Woche ein Gerücht die Runde, dem die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS jetzt erfolgreich auf den Grund gegangen ist. Angeblich habe die Steuerfahndung die Gebäude eines großen Medienunternehmens in Eichenzell-Kerzell (Kreis Fulda) durchsucht, wurde uns von mehreren Seiten zugetragen. Daran stimmt tatsächlich nur, dass es dort Durchsuchungen gab, allerdings nicht von der Steuerfahndung, sondern vom Amtgericht Fulda veranlasst.



Auf unsere Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Fulda bestätigte deren Sprecher Harry Wilke, dass zwei Staatsanwälte und mehrere Polizeibeamte am Donnerstag, den 24. August 2017 die Geschäftsräume des Medienunternehmens durchsucht hätten. Hintergrund sei die Strafanzeige eines ehemaligen Druckereimitarbeiters, der seinem Ex-Arbeitgeber Betrug vorwirft. Demnach sei einem oder mehreren Kunden des Unternehmens eine bestimmte Zahl an gedruckten Prospekten in Rechnung gestellt worden, die der Zeitung als Werbung beigelegt werden sollte. Die Anzahl der Werbebeilagen sollte der der Zeitungsauflage entsprechen. Tatsächlich seien die Drucker intern aber angewiesen worden, weniger Prospekte zu drucken, als in Rechnung gestellt wurden, weil die tatsächliche Auflage der Zeitung geringer sei, als den Kunden angegeben. So habe man Material und Kosten gespart und vermieden, zuviel gedruckte Prospekte vernichten zu müssen. 

Die Angaben des Anzeigenerstatters müssen so detailliert gewesen sein, dass die Staatsanwaltschaft Fulda einen hinreichenden Anfangsverdacht als gegeben ansah und deshalb das Amtsgericht Fulda den Durchsuchungsbeschluss erlassen und vollstreckt hat. Die dabei beschlagnahmten Unterlagen müssten jetzt gesichtet und ausgewertet werden. Der Sprecher konnte naturgemäß keinerlei Prognose darüber abgeben, wie lange die Prüfung des sichergestellten Materials dauern werde. 

Selbstverständlich haben wir den verantwortlichen Geschäftsführer des Medienunternehmens um eine Stellungnahme zu den Durchsuchungen gebeten, bislang aber keine Reaktion erhalten. Sobald ein Statement vorliegt, werden wir es nachträglich ergänzen. (Carla Ihle-Becker)+++

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